Westerwald

Drei Kreise, eine Impfstelle: Impfzentrum in Hachenburg öffnet wieder

Der Name ändert sich, die Aufgabe bleibt: Wo kürzlich das Landesimpfzentrum geschlossen wurde, entsteht jetzt in Hachenburg an der früheren Graf-Heinrich-Realschule die „Impfstelle Westerwald-Sieg“ als Einrichtung der drei Westerwälder Landkreise.
Der Name ändert sich, die Aufgabe bleibt: Wo kürzlich das Landesimpfzentrum geschlossen wurde, entsteht jetzt in Hachenburg an der früheren Graf-Heinrich-Realschule die „Impfstelle Westerwald-Sieg“ als Einrichtung der drei Westerwälder Landkreise. Foto: Röder-Moldenhauer

Der Westerwaldkreis und die beiden benachbarten Landkreise Altenkirchen und Neuwied haben entschieden, ein gemeinsames Impfzentrum zu errichten.

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Die „Impfstelle Westerwald-Sieg“ entsteht derzeit in den Räumen des früheren Landesimpfzentrums in der ehemaligen Graf-Heinrich-Realschule in Hachenburg, teilt die Kreisverwaltung in Montabaur mit.

Zu diesem Schritt entschlossen haben sich die drei Kreise aufgrund des konkreten hohen Bedarfs an Impfungen in der Region sowie dem generell von Bund und Ländern ausgegebenem Ziel, ausgehend von Mitte November bis Jahresende 30 Millionen Impfungen durchzuführen.

„Nachdem das Land Rheinland-Pfalz die Impfzentren im Herbst geschlossen hat, übernehmen wir Verantwortung und öffnen ab 15. Dezember die kommunale Impfstelle Westerwald-Sieg“, erläutern die drei Westerwälder Landräte Achim Schwickert, Dr. Peter Enders und Achim Hallerbach.

Das sei laut den Landkreisen auch eine Reaktion darauf, dass die niedergelassenen Ärzte die erforderliche Menge an Impfungen aktuell nicht bewältigen können, obwohl hier viele Akteure sehr engagiert arbeiten würden. „Als die Bitte der Ministerpräsidentin über den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, Dr. Peter Heinz, kam, hier als Kreise aktiv zu werden, haben wir nicht lange gezögert und eine gemeinsame Lösung gefunden“, teilen die drei Landräte mit.

Die Standortwahl sei auf Hachenburg gefallen, weil im dortigen ehemaligen Landesimpfzentrum die Infrastruktur teilweise noch vorhanden war oder sich in kurzer Zeit wieder installieren ließ. Zudem sei Hachenburg für die Einwohner aller drei Westerwälder Landkreise gut erreichbar. Die Landräte sind den Mitarbeitern ihrer Verwaltungen dankbar, die seit Tagen unter Hochdruck an der Einrichtung arbeiten.

Beim Personal der Impfstelle greift man vor allem auf Mediziner im Ruhestand zurück, die bereits in den Landesimpfzentren mitgearbeitet haben. Ähnlich sieht es bei dem medizinischen Fachpersonal und Verwaltungskräften aus.

Die Landräte Achim Hallerbach (Neuwied, von rechts) und Dr. Peter Enders (Altenkirchen) sowie die Erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland (Westerwaldkreis) freuen sich gemeinsam mit den Impfkoordinatoren Peter Deipenbrock und Burkhard Haubrich über das zusätzliche Impfangebot der drei Landkreise.
Die Landräte Achim Hallerbach (Neuwied, von rechts) und Dr. Peter Enders (Altenkirchen) sowie die Erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland (Westerwaldkreis) freuen sich gemeinsam mit den Impfkoordinatoren Peter Deipenbrock und Burkhard Haubrich über das zusätzliche Impfangebot der drei Landkreise.
Foto: Kreisverwaltung

Die Vertreter der Kreise betonen ausdrücklich, dass es sich nicht um ein Impfzentrum des Landes Rheinland-Pfalz handelt. Zudem sei man sich einig, dass man sich nicht an der Sonderimpfaktion des Landes beteiligen wird. Kinder unter zwölf Jahren sollen allerdings auch in der Impfstelle entsprechend den Vorgaben des Landes zunächst nicht geimpft werden.

Die Impfstelle Westerwald-Sieg nimmt am kommenden Mittwoch, 15. Dezember, ihren Betrieb auf. Geimpft werden soll nach derzeitigem Stand montags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr, sodass im ersten Ausbauschritt bis zu 1000 Impfungen pro Tag möglich sind. Bei höherem Bedarf sowie entsprechender Verfügbarkeit von Personal und vor allem von Impfstoff wären die Kapazitäten noch erweiterbar, teilen die Landkreise mit.

Es finden sowohl Erst- und Zweitimpfungen als auch Auffrischungsimpfungen („Booster“) für Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren statt. Die sogenannte Booster-Impfung erfolgt in Hachenburg frühestens fünf Monate nach dem zweiten Piks oder – bei erster Impfung mit Johnson & Johnson – vier Wochen nach der Impfung.

Bei Personen unter 30 Jahren kommt gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission sowohl für die Grundimmunisierung (Erst- und Zweitimpfung) als auch für eine mögliche Auffrischungsimpfung ausschließlich Impfstoff von Biontech zum Einsatz. Personen, die 30 Jahre und älter sind, werden mit dem Impfstoff von Moderna geimpft. Es besteht kein Anspruch auf eine Impfstoffauswahl, heißt es in der Mitteilung deutlich.

Eine Anmeldung über das Impfportal des Landes ist zwingend nötig. Anmeldungen sind spätestens ab dem kommenden Montag, 13. Dezember, möglich unter www.impftermin.rlp.de. Weder die drei Kreisverwaltungen noch deren Gesundheitsämter oder die Impfstelle selbst können Anmeldungen entgegennehmen, betonen die Landräte.

Wichtig: Wer sich impfen lässt, bringt zum Termin, soweit vorhanden, die Nachweise der Erst- und Zweitimpfung sowie einen Personalausweis mit. Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren und unnötige Wartezeiten zu vermeiden, sollten die Impfwilligen maximal 15 Minuten vor ihrem Termin die Impfstelle aufsuchen.

Die Adresse der früheren Graf-Heinrich-Realschule lautet Am Schwimmbad 2, 57627 Hachenburg. Die Impfstelle Westerwald-Sieg ist barrierefrei erreichbar. In unmittelbarer Nähe gibt es ausreichend Parkplätze, welche zwingend zu nutzen sind. Vom Parkplatz aus sind es etwa 200 Meter Fußweg bis zum Eingang.

Die Verantwortlichen haben eine wichtige Bitte: „Sagen Sie Impftermine ab, sofern Sie bereits anderweitig geimpft wurden oder aber Ihren Termin nicht wahrnehmen können. So verfallen keine Termine unnötig.“ Dies geht so einfach wie die Buchung online über www.impftermin.rlp.de unter dem Menüpunkt „Stornierung eines Termins“ oder über den entsprechenden Link in der E-Mail der Terminbestätigung.