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Westerwaldkreis

Die Corona-Lage im Westerwaldkreis: Nur noch drei Wäller Orte sind virusfrei

Von Markus Müller
Gab es anfangs im vergangenen Jahr nur das Corona-Testzentrum in Hachenburg in der ehemaligen Realschule (Foto), gibt es mittlerweile viele Teststellen im ganzen Kreis. Fast im kompletten Kreis sind auch schon Corona-Infektionen diagnostiziert worden – aber nicht überall.
Gab es anfangs im vergangenen Jahr nur das Corona-Testzentrum in Hachenburg in der ehemaligen Realschule (Foto), gibt es mittlerweile viele Teststellen im ganzen Kreis. Fast im kompletten Kreis sind auch schon Corona-Infektionen diagnostiziert worden – aber nicht überall. Foto: Archiv Röder-Moldenhauer

Es ist fast wie bei Asterix und Obelix, wo ganz Gallien von den Römern besetzt ist, das kleine Dorf der beiden Helden aber noch Widerstand leistet: Auch mehr als ein Jahr, nachdem im Westerwald die ersten Corona-Fälle aufgetreten sind, gibt es immer noch Orte, die die Pandemie bisher verschont hat.

Lesezeit: 3 Minuten
Doch es sind derer aktuell nur noch drei, und wie bei den Galliern sind es kleine Dörfer: Heuzert, Waigandshain und Niedersayn. Sie sind wahrscheinlich allein wegen ihrer geringen Einwohnerzahl (Heuzert ist mit 118 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Kreis, und auch die beiden anderen gehören zu den elf kleinsten Dörfern) ...
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Kommentar zum Impfen und zur Notbremse: Der Staat bestraft in der Pandemie die falschen Dinge

Nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie sind viele Menschen erschöpft und müde. Die Mehrzahl hofft auf einen baldigen Impftermin und die Rückkehr zur Normalität. Einerseits scheint es, als seien nur noch wenige Wochen Geduld erforderlich. Andererseits machen es einem die in Deutschland geltenden Regeln nicht leicht, diese Zeit bei guter Laune durchzustehen.

Da ist zum einen das Thema Kontaktbeschränkungen: Laut Bundesnotbremse dürfen bei einer Inzidenz von über 100 noch nicht einmal zwei Paare zusammen im Garten sitzen – selbst wenn alle vier Personen geimpft sind. Falls man erwischt wird, muss man mit einem Bußgeld rechnen, obwohl nach menschlichem Ermessen kaum Infektionsgefahr von einem solchen Treffen ausgeht.

Ob es realistisch ist, dass sich alle Bürger nach einem halben Jahr Lockdown noch an diese Regel halten, mögen andere beurteilen. Tatsache ist jedoch, dass die Politik durch solche Vorgaben Menschen in die Innenräume treibt, obwohl sie bei demnächst 20 Grad und Sonnenschein sicherer auf dem Balkon sitzen könnten.

Die Notbremse, die es Anfang des Jahres dringend gebraucht hätte, kam so spät, dass nun Regeln in Kraft getreten sind, die bei besserem Wetter gegen alle Empfehlungen der Aerosolforschung verstoßen. Während man dies im europäischen Ausland erkannt und in den Pandemieregeln berücksichtigt hat, hält die Regierung in Deutschland stur am eingeschlagenen Weg fest.

Da ist zum anderen das Thema Impfen: Auch aus dem Landesimpfzentrum in Hachenburg mehren sich die Hinweise, dass etliche Bürger vereinbarte Impftermine nicht wahrnehmen, weil sie inzwischen bereits beim Hausarzt geimpft wurden oder weil ihnen der zugeteilte Impfstoff nicht behagt. Natürlich gibt es Nachrückerlisten. Ab einer gewissen Anzahl von ausgefallenen Terminen ist es aber nicht mehr realistisch, kurzfristig genügend Nachrücker zu finden, die laut Impfpriorität an der Reihe wären.

Bevor man in Deutschland jedoch jemanden impft, der noch nicht an der Reihe ist, riskiert man im Zweifel lieber, dass Impfstoff verfällt, wie vor einigen Tagen in einer Fernseh-Talkshow berichtet wurde. Um es deutlich zu sagen: Vereinbarte Impftermine nicht rechtzeitig abzusagen und einfach verfallen zu lassen, ist in hohem Maße unsolidarisch! Viele Menschen warten noch immer sehnsüchtig auf einen Termin. Der Staat täte gut daran, für dieses Verhalten Bußgeldbescheide zu verschicken – und nicht für das weitgehend gefahrlose Zusammensitzen von zwei Paaren in einem Garten.

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