Autorin und Filmemacherin betont den Mythos, der von der deutschen Einheit ausgeht
Beim Philosophie-Festival „Denkbares“ stand bei insgesamt neun Veranstaltungen das Thema „Freiheit“ im Mittelpunkt. Unter anderem referierte Andrea Stoll in der Kapelle in Grenzau über „Freiheit und Deutsche Einheit“. Die Grenzauer Predigt war eine Premiere.
Zum ersten Mal sprach eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens über das Motto des Philosophiefestivals. Stoll, Autorin und Filmemacherin, vielfach ausgezeichnet für ihre Drehbücher, die sich vorwiegend gesellschaftspolitisch relevanten, biografischen, sensiblen oder tabuisierten Themen zuwenden, weiß: „Ohne Widerstände gibt es keine Freiheit“. Die deutsche Einheit, anfangs euphorisch bejubelt, später mit gesellschaftlichen und politischen Dissonanzen behaftet, sei aus Widerständen geboren. Doch ihr Mythos sei ein Auslöser für Widerstände in der ganzen Welt gewesen. Am Ende der gut einstündigen Veranstaltung, die musikalisch von Hannah Wolf (Querflöte), Stipendiatin der Begabtenförderung des Bistums Limburg, Stiftung Dey, und Hendrik Schuld, (Orgel) gestaltet wurde, resümierte Stoll: „Weder die persönliche noch die politische Freiheit sind Selbstläufer. Freiheit bleibt für alle eine tägliche Herausforderung“. hpm