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Siershahn

Dem Vater ein Denkmal gesetzt: Wie ein Wäller die Gräuel des Krieges erlebte

Von Stephanie Kühr
Die Schwarz-Weiß-Aufnahme aus dem reichen Fundus von Johannes Heibel zeigt den Vormarsch der Truppen während des Zweiten Weltkrieges über eine Behelfsbrücke. Der Siershahner dokumentiert im Begleitheft zum Hörbuch „Biografie eines Fahnenflüchtigen“ unterschiedliche Kriegseindrücke.
Die Schwarz-Weiß-Aufnahme aus dem reichen Fundus von Johannes Heibel zeigt den Vormarsch der Truppen während des Zweiten Weltkrieges über eine Behelfsbrücke. Der Siershahner dokumentiert im Begleitheft zum Hörbuch „Biografie eines Fahnenflüchtigen“ unterschiedliche Kriegseindrücke. Foto: privat

Johannes Heibel aus Siershahn hat seinem am 1. November 2003 verstorbenen Vater ein Denkmal gesetzt: Auf den Tag genau zum 100. Geburtstag von Erwin Heibel am 8. Februar dieses Jahres veröffentlicht der Vorsitzende der „Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen“ unter dem Titel „Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei – Biografie eines Fahnenflüchtigen“ ein Hörbuch samt Begleitbuch, in dem er sich mit dem Leben seines Vaters in der Vorkriegszeit und während des Zweiten Weltkrieges auseinandersetzt und damit ein authentisches Zeugnis der Zeitgeschichte liefert. Dabei kommt Erwin Heibel posthum überwiegend selbst zu Wort. Denn das Hörbuch ist ein Zusammenschnitt aus Interviews des Sohnes mit seinem Vater.

Lesezeit: 3 Minuten
„Mit der Publikation möchte ich auch andere Westerwälder Familien ermutigen, ihre Angehörigen als wichtige Zeitzeugen zu befragen. Viele versäumen diese einmalige Chance. Dadurch geht viel Wissen verloren, das man besser für die Nachfahren festhalten sollte“, sagt Heibel. Er selbst hat im Jahr 2001 zwei jeweils gut zweistündige Interviews mit seinem ...