Los geht es unter dem Titel „Ost-Wind“ Ende April, doch der Ticketverkauf hat bereits begonnen. „Mehr als 30 Veranstaltungen werden die Besucherinnen und Besucher vom 28. April bis 30. Oktober 2022 faszinieren, bezaubern und inspirieren“, war sich Solveig Ariane Prusko als neue Programmleiterin der Literaturtage bei der Pressekonferenz sicher. An 16 Orten in der gesamten Region Westerwald werden namhafte Autorinnen und Autoren zu erleben sein. Darunter sind Iris Wolff, Kat Menschik, Ulrike Renk, Stephan Orth, Udo Lielischkies und Friedrich Dönhoff. Ein Überblick, was wann und wo läuft:
Zum Auftakt am Donnerstag, 28. April, um 19 Uhr in der Abtei Rommersdorf in Neuwied liest Iris Wolff aus ihrem Roman „Die Unschärfe der Welt“. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin (allein für dieses Buch waren es der Evangelische Buchpreis, der Eichendorff-Literaturpreis, der Preis der LiteraTour Nord und der Solothumer Literaturpreis) erzählt darin von der Freundschaft, die zur Wahlverwandtschaft wird, Glück und Glück im Unglück. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 18 Euro, bei der Abendkasse 20 Euro.
Eine Elfe, die das Elfe-Sein nicht ausstehen kann und ein Menschenkind, das sich einsam fühlt – Natascha Sturms Geschichte von den kleinen Dingen mit großen Folgen ist für Familien und Kinder von acht bis zehn Jahren besonders geeignet. Am Freitag, 29. April, um 15 Uhr liest sie aus dem Roman „Taty und Paul – die fantastischen Abenteuer einer Elfe“ im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen. Wer will, kann danach ein „elfiges“ Angebot der Museumspädagogik in Anspruch nehmen. Der Eintrittspreis für die Lesung beträgt im Vorverkauf 10 Euro, an der Abendkasse 13 Euro, mit der Museumspädagogik sind es im Vorverkauf 15 Euro, an der Abendkasse 18 Euro.
„Lenin auf Schalke“, so nennt sich Gregor Sanders Roman über Gelsenkirchen, Arbeitslosigkeit und die ständigen Ost-West-Vergleiche. Am Mittwoch, 4. Mai, beginnt um 19 Uhr die Lesung im Cinexx in Hachenburg, auf die im Anschluss die Vorführung des Films „Was gewesen wäre“, eine Romanze über die Folgen der Teilung Deutschlands bis heute, folgt, dessen Romanvorlage und Drehbuch ebenfalls aus der Feder Sanders stammen. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 13 Euro, an der Abendkasse 15 Euro.
Udo Lielischkies liest am Donnerstag, 5. Mai, um 19 Uhr in der Stadthalle Westerburg aus seinem Buch „Im Schatten des Kreml“. Aktueller denn je erzählt er von Putins Russland, der Politik des Kremls und den Menschen fernab der großen Städte, die in ihren eigenen Geschichten größten Mut zeigen und furchtlos den Folgen der Oligarchie ins Auge blicken. Im Vorverkauf kostet der Eintritt 15 Euro, in der Abendkasse 18 Euro.
Anna Kordsaia-Samadaschwili und Abo Iaschaghaschwili bringen in „Durch den wilden Kaukasus“ gemeinsam mit Illustratorin Kat Menschik Erzählungen aus 150 Jahren Swanetien zum Leben. Bei der Veranstaltung treffen Besucher am Mittwoch, 11. Mai, um 19 Uhr im Kulturwerk Wissen unter der Moderation von Bernhard Robben auf letztere. Der Eintritt liegt im Vorverkauf bei 15 Euro, an der Abendkasse bei 17 Euro.
Sechs „Prosasplitter ukrainischer Art“ serviert Sabine Hennig-Vogel in ihrem Roman, die sich mit den Umbrüchen in der Ukraine bis 2017 widmen, sowohl menschlich, politisch als auch territorial. Heute erschüttert die Aktualität des Themas. Die Lesung findet am Freitag, 20. Mai, um 19 Uhr im Martin-Luther-Saal der Evangelischen Bücherei in Altenkirchen statt. Karten kosten im Vorverkauf 18 Euro, an der Abendkasse dann 20 Euro.
Hanns Josef Ortheil liest für die 21. Westerwälder Literaturtage gleich zweimal. Zum einen am Mittwoch, 25. April, um 19 Uhr aus „Unterwegs im Westerwald“, dem um viele Bilder und Texte ergänzten Werk „Im Westerwald“ und am Sonntag, 16. Oktober, um 18 Uhr aus „Charaktere in meiner Nähe“. Beide Lesungen finden im Kulturwerk Wissen statt, der Preis liegt jeweils im Vorverkauf bei 15 Euro, beziehungsweise ermäßigt 12 Euro, sowie an der Abendkasse (wenn verfügbar) bei 18 Euro.
Was tun? Diese Frage stellen sich die Frauen in Katerina Poladjans Roman „Zukunftsmusik“, die in der russischen Provinz irgendwo zwischen Vergangenheit und Zukunft schweben. Am Donnerstag, 2. Juni, um 19.30 liest die Autorin, Essayistin und Reisende aus ihrem Roman über die Folgen des Vergangenen im Großen wie im Kleinen im Vogtshof in Hachenburg. Eintrittspreis: im Vorverkauf 10 Euro, an der Abendkasse 12 Euro.
Nana Ansari und Michael Baiculescu decken am Freitag, 17. Juni, um 19 Uhr „Die georgische Tafel“ im b-05 in Montabaur. Es geht um Essen, um Rezepte, um Gastfreundschaft und Regeln der Sittlichkeit und im Zentrum dessen: Georgien. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 25 Euro, an der Abendkasse 27,50 Euro.
Über Walter Kempowski erzählt und liest Gerhard Henschel am Donnerstag, 23. Juni, in der Galerie der Hähnelschen Buchhandlung in Hachenburg. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 10 Euro, an der Abendkasse 12 Euro.
Lukas Hoffmanns Lesung widmet sich seinem Roman „Wodka und Tigerente“, in dem es um die Suche des jungen Alex nach seiner Identität und seiner deutsch-russischen Vergangenheit geht. In der Wied-Scala in Neitersen trifft das Publikum am Mittwoch, 29. Juni, um 19.30 Uhr auf den Autoren. Karten kosten im Vorverkauf 13 Euro und an der Abendkasse 15 Euro.
„Gurke“ – um das Kürbisgewächs dreht sich alles in Andreas Jandls Buch mit dem gleichnamigen Titel. Am Freitag, 1. Juli, wird ab 19 Uhr im Café b-05 Kunst- und Kulturzentrum in Montabaur gelesen, passend gegessen und diskutiert. Der Preis liegt im Vorverkauf bei 25 Euro und an der Abendkasse bei 27,50 Euro.
Doch es bleibt nicht nur bei der Gurke, es folgt die „Zwiebel“, der sich Roland Tauber widmet. Auch hierbei werden im b-05 im Montabaurer Stadtwald Spezialitäten gereicht, diesmal am Freitag, 8. Freitag, ab 19 Uhr , zum gleichen Preis wie bei der „Gurke“ (Vorverkauf 25 Euro, Abendkasse 27,50 Euro) nur ohne eben jene und dafür mit mehr „Zwiebel“.
Petra Schuff und Ulrich van der Schoor interpretieren unter dem Titel „Vom (Ost-)Winde verweht“ Märchen aus Osteuropa als Figurentheater, am Donnerstag, 7. Juli, um 16 Uhr im Bürgerhaus Alpenrod, am Freitag, 8. Juli, um 16 Uhr im Kultur-Haus Hamm sowie am Samstag, 9. Juli, um 17 Uhr in der Wied-Scala in Neitersen. Im Vorverkauf liegt der Eintrittspreis bei 12,50 Euro, ermäßigt sind es 10 Euro, an der Abendkasse 15 Euro, ermäßigt bei 12,50 Euro. Die Vorstellungen sind geeignet für Familien und Kinder ab fünf Jahren.
„Die Frauen von Belarus“ beleuchtet Alice Bota in ihrem gleichnamigen Roman. Es geht um Mut, Revolution, die Biografien hinter Namen wie Swetlana Tichanowskaja, Maria Kolesnikowa und Veronika Zepkalo, um Europa. Am Sonntag, 10. Juli, um 11 Uhr in der Villa Weingärtner in Unkel treffen Besucher für im Vorverkauf 13 Euro und an der Abendkasse 15 Euro auf die Journalistin und Autorin.
Das Trio Poesie bestehend aus Thomas Wunder, Stefan Henn und Heribert Blume, interpretiert am Mittwoch, 10. August, im Café Schneider in Altenkirchen und Mittwoch, 17. August, in der Villa Weingärtner in Unkel um jeweils 18 Uhr Hartmut Binder's „Gestern Abend im Café“. Mit Gitarre und Gesang geht er zurück in die Caféhauszeit. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 10 Euro und an der Abendkasse 12 Euro.
Friedrich Dönhoff erzählt und liest am Mittwoch, 31. August, um 19 Uhr im Festsaal des Roentgen-Museums in Neuwied sowie am Donnerstag, 1. September, ebenfalls um 19 Uhr im Schloss Schönstein in Wissen von Erinnerungen an seine Großtante Marion Dönhoff, deren Bestseller-Biografie er verfasst hat, heißt „Die Welt ist so, wie man sie sieht“ und berichtet allein schon durch den Titel von der ungewöhnlichen Beziehung der beiden, die auf Neugier genauso wie auf der Lust an der Diskussion beruhte. Besucher zahlen bei beiden Veranstaltungen 13 Euro im Vorverkauf sowie 15 Euro an der Abendkasse.
Ein Leben zwischen Beobachtung und Flucht, Abgründen und Höhenflug. Das ist Geschichte von Helga Schubert. In ihrer Autobiografie „Vom Aufstehen“ erzählt die heute 82-Jährige in kurzen Abschnitten von der Beziehung zur Mutter und den Widerständen, die sich um sie herum auftun. Die Lesung findet am Mittwoch, 7. Juli, um 19.30 Uhr im Heinrichshof in Burglahr statt. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 15 Euro sowie an der Abendkasse 18 Euro.
Ulrike Renk schreibt Sagas. „Die große Berlin-Saga“ passt perfekt dazu. Beginnend am Ende des 19. Jahrhunderts erzählt die Autorin die Geschichte der Dehmels und Oppenheimers, von Kunst aller Art, sei es die der bildenden, schreibenden oder lebenden, auch genannt Liebe. Am Mittwoch, 14. September, um 19.30 Uhr im Theodor-Maas-Haus in Altenkirchen und Donnerstag, 15. September, um 18.30 Uhr im Hüttenhaus in Herdorf treffen Besucher auf die Autorin. Der Preis liegt im Vorverkauf bei 13 Euro und an der Abendkasse 15 Euro.
Per „Couchsurfing in Russland“ unterwegs war Stephan Orth. Was er erlebt hat und wie er beinahe auch zum Putin-Versteher wurde, lässt sich in seinem gleichnamigen Roman nachlesen und am Sonntag, 18. September, im Hotel zur Post in Waldbreitbach bei einer Begegnung mit ihm auch erleben. Der Eintritt kostet sowohl im Vorverkauf als auch an der Abendkasse 20,50 Euro.
Gisbert ist verliebt, in eine Ukrainerin. Das allein wäre kein Problem, wenn es die Mutter der jungen Julia nicht gäbe. Diese schickt Gisbert in die Ukraine, in ein kleines Dorf auf der Halbinsel Krim, um ihn mit Bräuchen, Verwandtschaft und Regeln des Zusammenlebens in ihrer Heimat bekannt zu machen. Oder? In „Die Rache der Baba Jaga“ erzählt Artur Rosenstern von deutsch-ukrainischen Verstrickungen aus einer Zeit lange vor Krieg und Annexion. Die Veranstaltung findet am Freitag, 23. September, um 19.30 Uhr im Kultur-Haus Hamm statt, Karten kosten im Vorverkauf 12 Euro, an der Abendkasse 15 Euro.
Einen Dialog über Kochkunst und Tischkultur hören Gäste am Sonntag, 25. September, um 19 Uhr im Wällerhof Augst in Helmenzen. „Köche, hört die Signale“ lautet der Titel des kulinarischen Manifests David Höners, der an diesem Tag mit Maria Groß spricht über Qualität, Gesundheit und Verstand, wenn es um unser täglich Brot, das Essen, geht. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 18 Euro, an der Abendkasse 20 Euro.
„Die Polnische Mitgift“ ist ein Buch über generationenübergreifende Tradition, Europa in seiner Vielfalt und Blaubeeren. Patricia Verne hat Interkulturelle Kommunikation studiert und gibt das Gelernte an ihre Leser und Zuhörer weiter, im Kleinen wie im Großen. Am Donnerstag, 6. Oktober, in der Kapelle Seniorenresidenz in Linz und am Freitag, 7. Oktober, in der Evangelischen Kirche Oberwambach jeweils um 19 Uhr. Besucher zahlen im Vorverkauf 12 Euro, an der Abendkasse 15 Euro.
Dem Mythos Dresden auf der Spur ist der Schriftsteller Ingo Schulze. In sieben Texten über seine Geburtsstadt mit ihrer so eindrücklichen Geschichte zwischen Schönheit und Zerstörung befasst er sich unter dem Titel „Dresden wieder sehen“ mit den unglaublichen Erzählungen und eigentlich noch viel unglaublicheren Wahrheiten. Im Kulturwerk Wissen treffen Gäste für 15 Euro im Vorverkauf und 17 Euro an der Abendkasse am Donnerstag, 13. Oktober, auf den Gewinner des Dresdner Kunstpreises 2021.
Beatrix Binder ist Rumäniendeutsche, genau wie ihre Protagonistin des Romans „Die Lügenbrücke“ Johanna, die sich auf eine Gratwanderung zwischen alter und neuer Liebe, Freunden und sich selbst macht. Johanna steht in ihrer eigenen Zerrissenheit auch für Rumänien selbst, das sich zwischen Vergangenheit und Zukunft neu orientieren muss. Die Kurzgeschichten- und Romanautorin liest am Freitag, 14. Oktober, um 19 Uhr in der Birkenhof-Brennerei in Nistertal und am Donnerstag, 20. Oktober, um 20 Uhr im Alten Bahnhof in Puderbach. Der Eintritt kostet im Vorverkauf je 13 Euro, an der Abendkasse 15 Euro.
Am Sonntag, 30. Oktober, enden die Westerwälder Literaturtage des Jahres 2022 mit einem Abend der Verständigung. Die Landfrauen Altenkirchen sowie die ansässige Kreismusikschule laden anlässlich des Buches „Westerwälder Wind trifft Schlesisches Himmelreich“ zum gemeinsamen Austausch über Kulinarik und Kultur um 19 Uhr in den Dr.-Wilhelm-Boden-Saal der Kreisverwaltung Altenkirchen. In Polen, im Landkreis Krapkowice ist zur selben Zeit eine solche Veranstaltung geplant, die Ereignisse werden über Zoom miteinander verbunden. Für Köstlichkeiten aus der Küche wird gesorgt. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 18 Euro, an der Abendkasse werden dann 20 Euro fällig.