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Westerwaldkreis

Das Kreuz mit dem Kraut: Giftige Pflanze gefährdet Wäller Tiere und Biodiversität

Von Markus Müller
Diese artenreichen, extensiv genutzten Wiesen im oberen Westerwald gibt es in dieser Form nur, weil sie von Landwirten einmal im Jahr gemäht und zur Heuproduktion genutzt werden. Mit dem vereinzelt sichtbaren, gelb blühenden Jakobskreuzkraut kann des Heu Nutztieren den Tod bringen.
Diese artenreichen, extensiv genutzten Wiesen im oberen Westerwald gibt es in dieser Form nur, weil sie von Landwirten einmal im Jahr gemäht und zur Heuproduktion genutzt werden. Mit dem vereinzelt sichtbaren, gelb blühenden Jakobskreuzkraut kann des Heu Nutztieren den Tod bringen. Foto: Markus Kunz

Das Jakobskreuzkraut breitet sich im Westerwald mittlerweile in unerfreulichem, ja gefährlich hohem Maße aus. Betroffene Landwirte bemühen sich zwar vielfach um Eindämmung, jedoch ist der Erfolg oft nur temporär und lokal begrenzt. Mittlerweile gibt es im Hohen Westerwald sogar schon Wiesen, die nicht mehr für die Futtergewinnung genutzt werden können, weil sie von dem tödlich giftigen Kraut überwuchert worden sind.

Lesezeit: 3 Minuten
Kein Wunder also, dass jetzt mehr als 70 Landwirte und weitere Interessierte an einem Onlinesymposium der Bezirksgeschäftsstelle Hachenburg des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau zum Thema Jakobskreuzkraut teilnahmen. Als „vegetarische Variante des Wolfs“ bezeichnete Geschäftsführer Markus Mille das eigentlich schön gelb blühende Giftkraut: „Wenn man es mal hat, wird man es ...
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Giftige Pyrrolizidin-Alkaloide reichern sich in der Leber an

Anders als bei Ambrosia oder Riesenbärenklau handelt es sich beim Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) nicht um einen Neubürger, sondern um eine alte heimische Pflanze. Ihr Auftreten ist also nicht grundsätzlich neu, alte Vegetationsaufnahmen zeigen es stets in Spuren. Neu ist jedoch ihr teilweise extrem gehäuftes Auftreten.

Die Ausbreitung stellt eine ernste Gefahr dar, da das Jakobskreuzkraut als Giftpflanze nicht an Vieh verfüttert werden darf. Seine Giftigkeit beruht auf der Wirkung verschiedener Pyrrolizidin-Alkaloide, die zu chronischen Lebervergiftungen bis hin zum Tod führen. Insbesondere Pferde, aber auch Rinder, reagieren offensichtlich empfindlicher als Schafe und Ziegen. Das Problem: Die Pflanze ist nicht nur im frischen Zustand giftig, die Alkaloide werden auch durch Heu- und Silagebereitung nicht abgebaut. (Quelle: Landwirtschaftskammer NRW)

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