VG Montabaur

Damit Hochbetagte daheim leben können: Projekt Gemeindeschwester plus geht an den Start

Im Rathaus in Montabaur wurde der Kooperationsvertrag „Gemeindeschwester plus“ unterzeichnet. Mit dabei waren (von links) Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich und die Generationenbeauftragte Judith Gläser von der Verbandsgemeinde Montabaur sowie Caritasdirektorin Stefanie Krones und Abteilungsleiterin Claudia Brockers vonseiten des Caritasverbands.
Im Rathaus in Montabaur wurde der Kooperationsvertrag „Gemeindeschwester plus“ unterzeichnet. Mit dabei waren (von links) Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich und die Generationenbeauftragte Judith Gläser von der Verbandsgemeinde Montabaur sowie Caritasdirektorin Stefanie Krones und Abteilungsleiterin Claudia Brockers vonseiten des Caritasverbands. Foto: VG Montabaur

Zwei Partner, ein Ziel: Hochbetagte Menschen sollen möglichst lange möglichst selbstständig zu Hause leben können. Dafür muss es eine passgenaue Beratung und Hilfsangebote geben. Dieses Anliegen verfolgen der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn und die Verbandsgemeinde Montabaur mit dem gemeinsamen Projekt Gemeindeschwester plus.

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Wie aus einer Pressemitteilung der Verbandsgemeinde hervorgeht, haben die beiden Partner jetzt einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Bereits am Dienstag, 1. Juni, wird Schwester Barbara Spiegelhoff das neue Büro im Quartier Süd in Montabaur beziehen und von dort zu den Hausbesuchen bei hochbetagten Menschen aufbrechen, die sich Unterstützung wünschen.

Im Alter möchten viele Menschen möglichst lange in ihren eigenen vier Wände leben. Hilfsdienste können ins Haus kommen, manchmal muss die Wohnumgebung altersgerecht umgestaltet werden. Die Idee des Landesprojekts Gemeindeschwester plus ist es, hochbetagte, das heißt über 80 Jahre alte Menschen zu Hause zu besuchen und sie über Hilfsangebote und Fördermöglichkeiten zu informieren – immer mit dem Ziel, ihre Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten.

Auf Antrag der SPD hatte sich der Verbandsgemeinderat Montabaur mit dem Thema befasst und in seiner Sitzung Ende März den Startschuss dafür gegeben, obwohl die Förderzusage seitens des Landes zunächst nur eine halbe Stelle vorsieht, die zudem bis Jahresende befristet ist.

„Alleine hätten wir das nicht stemmen können. Aber mit der Caritas haben wir einen Partner gefunden, der nicht nur fachlich und personell dafür aufgestellt ist, sondern auch direkt einsteigen kann“, stellte VG-Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich bei der Vertragsunterzeichnung zufrieden fest.

Er ist zuversichtlich, dass das Projekt auch über 2021 hinaus fortgeführt werden kann: „Die Aussichten für eine weitere Förderung sind gut. Wir brauchen die Unterstützung für die Hochbetagten dauerhaft, nicht nur für ein paar Monate.“ Rund 2500 Personen in der Altersgruppe ab 80 Jahren leben in den 24 Ortsgemeinden und der Stadt Montabaur. „Für uns ist es wichtig, dass das Projekt in die Fläche getragen und in allen Ortsgemeinden bekannt wird“, betonte Richter-Hopprich bei der Vertragsunterzeichnung.

In der Fläche unterwegs sein, Hausbesuche machen, Unterstützung anbieten – genau das ist das Kerngeschäft der Sozialstationen der Caritas im Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis.

„Wir sind die Profis in der Pflege und in der Beratung von Menschen in besonderen Lebenslagen. Da sind wir multiprofessionell aufgestellt. Das Konzept der Gemeindeschwester plus ergänzt unsere Angebote ideal“, beschreibt die neue Caritasdirektorin Stefanie Krones die Ausgangslage beim Projektstart. Die Caritas ist Trägerin der Beratungs- und Koordinierungsstelle im Pflegestützpunkt in Montabaur, der Pflegebedürftige und pflegende Angehörige berät.

Die neue Gemeindeschwester plus wird eng mit den Beraterinnen dort zusammenarbeiten. So soll ein einfacher Zugang zur individuellen Beratung ermöglicht werden, wenn die zu Hause lebenden Senioren Pflege brauchen. „Wir sind froh, dass wir mit Schwester Barbara Spiegelhoff eine Mitarbeiterin in unseren Reihen haben, die sofort in das Projekt einsteigen kann. Sie freut sich auf ihre neue Aufgabe. Bis Juni werden wir ihr Büro neben dem Pflegestützpunkt eingerichtet haben. Dann stellen wir sie vor und geben die Kontaktdaten bekannt“, so Krones weiter.

Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass die Verbandsgemeinde Trägerin des Projektes ist, der Caritasverband ist Anstellungsträger. Judith Gläser, die Generationenbeauftragte der Verbandsgemeinde, begleitet die Arbeit der Gemeindeschwester plus fachlich. Für die Caritas verantwortet Claudia Brockers, Abteilungsleiterin für ambulante Pflege, das Projekt. Dieses wird vom Land Rheinland-Pfalz, von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen gefördert.

Hier gibt's Informationen zum Projekt

Wer sich vorab über das Projekt Gemeindeschwester plus informieren möchte, kann mit den beiden Projektleiterinnen Kontakt aufnehmen: Caritasverband, Claudia Brockers, Telefon 02602/160 639, E-Mail claudia. brockers@cv-ww-rl.de, und Verbandsgemeinde Montabaur, Judith Gläser, Telefonnummer 02602/126 197, E-Mail an jglaeser@montabaur.de.