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Wirges/Montabaur

Corona: Lüftung stellt Hallenbad vor Probleme

Corona: Lüftung stellt Hallenbad vor Probleme Foto: Stephanie Kuehr-Gilles Dr.

Corona stellt das Wirgeser Rathaus einmal mehr vor Probleme: Entpuppt sich das Hallenbad der Kommune als Virenschleuder? Bürgermeister Michael Ortseifen will kein Risiko eingehen und lässt das Schwimmbad, das als reines Schul- und Vereinsbad von den Verbandsgemeinden Montabaur und Wirges genutzt wird, vorerst geschlossen. Grundsätzlich dürfen Hallenbäder seit Juni wieder öffnen, wenn die Betreiber den Hygieneplan des Landes einhalten. Die Verantwortlichen im Rathaus befürchten aber, dass sich das Coronavirus über die Lüftungsanlage des Bades verbreiten und Wirges so zum neuen Corona-Hotspot werden könnte. Auch das Westerwälder Kreisgesundheitsamt hat Bedenken, während Vereine wie die DLRG das kritisch sehen. Sie sitzen seit Monaten auf dem Trockenen und können keine Schwimmkurse anbieten. Ein Gutachten soll nun klären, wie gefährlich die Lüftungsanlage wirklich ist. Wir haben mit den Verantwortlichen gesprochen.

Lesezeit: 3 Minuten
Als die Landesregierung der VG Wirges am 18. August und damit zwei Werktage vor Schulbeginn mitteilte, dass Schulschwimmen in Rheinland-Pfalz wieder erlaubt ist, war Bürgermeister Michael Ortseifen überrascht. „Wir hätten nicht damit gerechnet, dass man dieses Risiko eingeht“, sagt er. Die Werke hatten die Schließungszeit zwar für Reparaturen und Reinigungsarbeiten ...
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Kommentar: Kommunen werden allein gelassen

Soll das Hallenbad in Wirges geöffnet werden – ja oder nein? Das muss die Verbandsgemeinde als Träger des Bades allein entscheiden – und allein verantworten. Eine Zwickmühle. Bürgermeister Michael Ortseifen nimmt die Bedenken der Wissenschaftler ernst, seine Haltung ist verständlich. Die Lüftungsanlagen könnten sich als Virenschleudern erweisen. Covid-19 ist bislang nicht ausreichend erforscht. Und wir wissen schlichtweg nicht, ob sich die Lungenkrankheit in Mikropartikeln über die Lüftung verbreitet oder ob die Filter ausreichen. Der Hygieneplan des Landes für Hallenbäder geht auf diese Problematik nicht ein. Ein Hygieneplan nach Vorschrift wäre haftungsrechtlich vielleicht ein Freifahrtsschein, dennoch bliebe ein Gesundheitsrisiko. Während das Gesundheitsamt den Badebetrieb ebenfalls kritisch sieht, hat das Gesundheitsministerium keine Bedenken – Mainz steht aber auch nicht in direkter Verantwortung. Die Kritik der Vereine ist nachvollziehbar. Doch wer wollte eine massenhafte Infektion mit dem Coronavirus verantworten? Notwendig sind landes- oder bundesweit einheitliche Regelungen, statt die Kommunalpolitik im Regen stehen zu lassen. Von unserer Redakteurin Stephanie Kühr

E-Mail: montabaur@rhein-zeitung.net

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