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Westerwaldkreis/Trier

Contergan-Experimente: Aufklärung steht noch am Anfang

Von Stephanie Kühr
Das historische Foto zeigt die frühere Caritas-Lungenheilstätte Maria Grünewald in Wittlich. Die Dernbacher Schwestern, die Armen Dienstmägde Jesu Christi, pflegten in dem Sanatorium von 1902 bis 1965 Tuberkulosekranke. Ab 1923 war Grünewald eine Heilstätte für lungenkranke Kinder und Jugendliche.
Das historische Foto zeigt die frühere Caritas-Lungenheilstätte Maria Grünewald in Wittlich. Die Dernbacher Schwestern, die Armen Dienstmägde Jesu Christi, pflegten in dem Sanatorium von 1902 bis 1965 Tuberkulosekranke. Ab 1923 war Grünewald eine Heilstätte für lungenkranke Kinder und Jugendliche. Foto: Diözesan-Caritasverband Trier

Die Nachforschungen zu den Contergan-Experimenten an Kindern in der ehemaligen Caritas-Kinderheilstätte Maria Grünewald in Wittlich in der Zeit vor 1960 haben noch keine konkreten Ergebnisse gebracht. Das hat der Diözesan-Caritasverband Trier auf Anfrage unserer Zeitung mitgeteilt. „Wir stehen mit der Aufklärungsarbeit, zu der wir auch externe Partner zurate ziehen wollen, noch ganz am Anfang“, sagte Pressesprecherin Gaby Jacquemoth.

Lesezeit: 3 Minuten
Das ARD-Magazin „Report Mainz“ hatte im August über die Contergan-Studie vor rund 60 Jahren in der früheren Heilstätte für lungenkranke Kinder und Jugendliche Maria Grünewald berichtet. Der Caritasverband der Diözese Trier war damals Träger der Einrichtung. Die Dernbacher Schwestern waren zu dieser Zeit im Angestelltenverhältnis für die Pflege und Betreuung ...
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Provinzoberin: Pflege Tuberkulosekranker war ein hohes Risiko

Die Einrichtung Maria Grünewald in Wittlich war um 1900 eine Lungenheilanstalt für Männer. 1923 erwarb der Diözesancaritasverband Trier die Klinik, die nach Umbau und Renovierung 130 Plätze bot und im selben Jahr 481 lungenkranke Kinder im schulpflichtigen Alter aufnehmen konnte, so die Chronik „Caritas im Bistum Trier“ (2006). 81,7 Prozent der Kinder wurden bereits im ersten Jahr als vollständig geheilt entlassen.

Dennoch war die Tuberkulose, auch Schwindsucht oder weißer Tod genannt, eine hochgefährliche Infektionskrankheit. „Diese Krankheit galt bis zur Ankunft der Antibiotika in Deutschland in den 1940er- und 50er-Jahren als unheilbar. Lediglich in Davos in der Schweiz schien eine Heilung für wenige Reiche möglich“, erklärte die Provinzoberin der Dernbacher Schwestern Theresia Winkelhöfer. In Grünewald pflegten die Dernbacher Schwestern zwischen 1902 und 1965 Tuberkulosekranke. „Dass sich unsere Schwestern trotz des Infektionsrisikos dieser Aufgabe annahmen, zeugt vom unbedingten Willen, sich um des Nächsten Wohl zu sorgen. Manche unserer Schwestern wurden in Wittlich beerdigt. Und so sind wir sicher, dass sie dort, unter diesen Umständen, sicher Großes geleistet haben“, betonte die Provinzoberin. kür
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