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Westerwaldkreis

Bitze, Lahr und Trift: Was unsere Straßen- und Flurnamen bedeuten

Von Natalie Simon
Bitz bedeutet „gute Wiese am Haus“. Passend dazu ist in der Sainscheider Straße Morgenbitz überall Grünes zu sehen.  Foto: Markus Eschenauer
Bitz bedeutet „gute Wiese am Haus“. Passend dazu ist in der Sainscheider Straße Morgenbitz überall Grünes zu sehen. Foto: Markus Eschenauer

Die Geschichte unserer Heimat und unserer Vorfahren umgibt uns tagtäglich, ohne dass wir groß Notiz davon nehmen. Denn wer kommt schon bei dem Straßennamen „Auf der Bitz“ oder bei der Flurbezeichnung „Bornwiese“ auf die Idee, dass ihm da gerade historische Informationen übermittelt werden. Doch mit ein wenig Hintergrundwissen lassen sich die Codes aus der Vergangenheit wieder entschlüsseln.

Lesezeit: 3 Minuten
Flurnamen wurden von den jeweils vor Ort ansässigen Bewohnern geprägt und oft über Jahrhunderte hinweg im örtlichen Sprachgebrauch weitergegeben, bevor sie erstmals schriftlich fixiert wurden. Flurbezeichnungen entstanden meist mit der Gründung einer Siedlung und der Nutzung der dazugehörigen Gemarkung. Sie spiegeln die Gedanken- und Erlebniswelt des oder der Namensgeber wider. ...
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Auswahl gängiger nicht selbsterklärender Flur- und Straßennamen:

Alen/Ahlen/Allen: langgestreckte, muldenartige Vertiefung; Hohlweg

  • Bann: für allgemeine Nutzung verbotenes Gebiet
  • Beuel/Bühel/Bühl: Hügel, Anhöhe
  • Bitz/Bitze/Bitzen: gute Wiese am Haus oder Dorf, meist eingezäunt
  • Born/Bor: natürlicher Quellbrunnen
  • Brache: erstes Umbrechen des Bodens; ruhendes Feld
  • Bruch: Sumpf, Moorland
  • Brühl/Bröhl: Umzäuntes, Eingehegtes
  • Driesch/Triesch: Ackerland, oft minderwertig und als Weide genutzt
  • Fuhr/Fahr: Acker- oder Grenzfurche
  • Gau/Gäu: plattes Land (im Gegensatz zum Gebirge); kalk- oder lehmhaltiger Boden; klaffender Spalt
  • Gewann: Wortherkunft von wenden (Pflugwende), aus gleichwertigen Äckern/Wiesen bestehende Unterabteilung der Feldflur
  • Gleich/Gleichen: Ebene, Hochfläche
  • Hag/Hage/Hahn/Hain/Hohn: geflochtener Zaun, eingezäunter Raum
  • Hardt/Harth/Harz: Bergwald
  • Heide/Haide/Heydt: unfruchtbare Fläche, meist Nassheide auf der Höhe
  • Held(e)/Helte/Helle: sanft ansteigender Berghang, eventuell verborgen oder abgelegen
  • Hohl/Holl/Hüll/Höhe: Hohlweg; kleine Schlucht
  • Hor/Har: Flachs
  • Huth/Hut: Berg; Flurstück in Form eines Berges
  • Kamp/Kämp: umfriedetes, größeres Feld/Weide
  • Kaul/Kaute: Gestein- und Nutzerdgrube, Vertiefund, Grube
  • Kette: Absperrung eines Weges
  • Knopf/Knepp/Knipp: höchster Teil eines Hügels oder Weges
  • Kump/Komp/Kümpel: Vertiefung, Wasserloch, Stauung im Bach, Viehtränke
  • Lache/Lach: kleiner Weiher; von Wasser durchflossene, feuchte Wiese
  • Lar/Lahr: Weide-/Grasplatz
  • Loh/Löh: Baumrinde; lichter Wald; Sumpfwiese
  • Nassen: nasses Gelände
  • Pfuhl/Pfühlen: Lache, Pfütze, kleiner Weiher
  • Puhl/Pfluhl/Pohl: Lache, kleiner Weiher
  • Rain/Rehn: Grasstreifen zwischen Ackern, Wegerain, Grenze
  • Riegel: Grindel, also Pfahl/Baum mittlerer Stärke; Pflug-/Schlagbaum; alter Wall; Graben im Gelände
  • Sel/Seel: feuchte Wiese
  • Seifen/Siefen: schluchtartiges, enges Tal mit fließendem Wasser
  • Sol/Sohl/Sohle/Sühle: Wasserloch, Teich ohne Abfluss
  • Struth/Strut/Strüht: Sumpf; Gebüsch
  • Trift: breiter Weg zur Weide
  • Wolf: Wölbung, rundliche Bodenerhebung
  • Wust/Wüst: unbebautes Feld, Wüstung
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