Plus
Heiligenroth

Autohof bei Heiligenroth: Plötzlich waren die Pläne vom Tisch

Von Susanne Willke
Ernst Knopp aus Heiligenroth kämpfte lange Zeit einen anderen Kampf gegen den geplanten Autohof, denn er wollte mit alternativen Standortvorschlägen eine Brücke bauen. Doch diese Vorschläge stießen nach seinem Eindruck auf keinerlei Interesse. Foto: Sascha Ditscher
Ernst Knopp aus Heiligenroth kämpfte lange Zeit einen anderen Kampf gegen den geplanten Autohof, denn er wollte mit alternativen Standortvorschlägen eine Brücke bauen. Doch diese Vorschläge stießen nach seinem Eindruck auf keinerlei Interesse. Foto: Sascha Ditscher

Sieben Forstarbeiter waren gerade dabei, das Gehölz unter den Stieleichen herauszuschlagen, als Ernst Knopp durch den Wald bei Heiligenroth spazierte. Für die Nacht, so fand er heraus, war sogar ein Vollernter bestellt, um den Wald schnell roden zu können. Knopp war entsetzt und verlor keine Zeit. Er wandte sich an die Naturschutzinitiative (NI), die als anerkannter Umweltverband als Einzige die Möglichkeit hatte, einzuschreiten. Dass diese Aktion, die sich im Februar 2019 abspielte, am Ende die entscheidende Kehrtwende einleitete, konnte damals noch niemand absehen.

Lesezeit: 3 Minuten
Denn bis dahin hatte die Firma Bellersheim erfolgreich alle nötigen Verfahrensschritte durchlaufen, um an der Bundesstraße 255 einen Autohof mit Lkw-Stellplätzen und Gewerbeflächen zu bauen, für den fünf Hektar Wald gerodet werden sollten. Ernst Knopp war einer vor denen, die gegen den Autohof waren. Doch er kritisierte vor allem den Standort und ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Die Vorgeschichte des Projekts an der Bundesstraße 255 bei Heiligenroth

Der geplante Autohof bei Heiligenroth an der Bundesstraße 255 ist seit dem vergangenen Sommer passé. Die Firma Bellersheim aus Neitersen hatte bereits Geld investiert und einige Jahre um den Standort gekämpft, die Verfahrensschritte waren sogar so weit gediehen, dass sie mit dem Bau im Frühjahr 2019 hätten beginnen können. Doch weil dazu ein fünf Hektar großes Waldstück hätte gerodet werden müssen, regte sich Widerstand in der Bevölkerung, insbesondere aus Boden.

Denn für diese Bürger zählt der kleine Wald zum Naherholungsgebiet. Die Bürgerinitiative „Erhaltet die Natur in unserer Wäller Heimat! Keine neuen Autohöfe im Westerwald!“ (BI) gründete sich, der Verein Naturschutzinitiative (NI) nahm ebenfalls seine Arbeit an diesem Projekt auf. Und so begann im Jahr 2012 ein jahrelanges Zerren um den Standort. Die einen argumentierten dafür mit dringend notwendigen Lkw-Stellplätzen, die anderen dagegen mit dem Naturschutz und dem ohnehin stark zersiedelten Gebiet, in dem kaum Wald übrig war. Quasi in letzter Minute erwirkte die NI einen Rodungsstopp, nachdem das Forstamt Neuhäusel die Erlaubnis dazu erteilt hatte. Die Rodungsgenehmigung landete vor Gericht, das am Ende entschied: Der Bebauungsplan ist nicht rechtsgültig, weil damit vom Land festgelegte Tierdurchlässe unwirksam würden. Daraufhin legte die Firma Bellersheim das Projekt Autohof Heiligenroth zu den Akten. skw
Jahresrückblick 2020: Diese Themen bewegten den Westerwald
Meistgelesene Artikel