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Westerwaldkreis

Ausgewandert in die USA: Als vor 175 Jahren Wäller die Stadt Fredericksburg gründeten

Von Marvin Conradi
Im Zuge einer Deutschlandreise besuchte eine Abordnung der Komantschen, ein Indianerstamm aus Amerika, auch Montabaur. Dieses Bild wurde im Juni 1998 vor dem Rathaus aufgenommen.
Im Zuge einer Deutschlandreise besuchte eine Abordnung der Komantschen, ein Indianerstamm aus Amerika, auch Montabaur. Dieses Bild wurde im Juni 1998 vor dem Rathaus aufgenommen. Foto: privat

Rund 8000 Deutsche folgten in den 1840er-Jahren dem Aufruf des von adligen Abenteurern gegründeten Texasvereins. Gemeinsam wollten Sie ein unabhängiges „Neu-Deutschland“ in den texanischen Weiten gründen. Unter ihnen waren auch zahlreiche Westerwälder Familien, die vor 175 Jahren auswanderten und am 8. Mai 1846 die Stadt Fredericksburg mit gründeten. Aber warum sind so viele Deutsche in der damaligen Zeit überhaupt aus Deutschland ausgewandert? Mithilfe der Deutsch-Texanischen Gesellschaft Montabaur-Fredericksburg hat die Westerwälder Zeitung die Geschichte dieser – zumindest zur damaligen Zeit – waghalsigen Reise recherchiert.

Lesezeit: 4 Minuten
Im Jahr 1833 hatte sich der 37-jährige Lehrer Johann Leyendecker (nicht zu verwechseln mit dem Montabaurer und Zeichner des Weihnachtsmanns, Joseph Christian Leyendecker) um die Dienststelle in Niederelbert beworben. Er bekam jährlich 200 Gulden. Ein Berufstätiger verdiente damals zwischen einem halben Gulden und einem Gulden täglich. Das Gehalt des Lehrers ...