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Marienstatt

Aus Sicherheitsgründen: Marienstatter Eschenallee muss gefällt werden

Von Nadja Hoffmann-Heidrich
Etwa 30 Eschen säumen den Weg zur Abteikirche Marienstatt. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht muss die Allee nun gefällt werden.
Etwa 30 Eschen säumen den Weg zur Abteikirche Marienstatt. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht muss die Allee nun gefällt werden. Foto: Röder-Moldenhauer

Seit mehr als einem Jahrhundert umrahmen gut 30 Eschen den Weg zur Abteikirche Marienstatt. Die Bäume waren für Generationen ein markanter Bestandteil des Gesamtensembles. Jetzt aber muss die Allee entfernt werden: Ein Großteil der Bäume ist innen morsch, das Eschentriebsterben greift in den Baumkronen um sich. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht besteht zum Fällen keine Alternative, berichten Johannes Kempf, Vorsitzender des Forums Abtei Marienstatt, sowie sein Vorgänger im Amt, der langjährige Leiter des Hachenburger Forstamtes Friedrich Esser, bei einem Themenspaziergang des Forums am Samstag.

Lesezeit: 2 Minuten
Das Alter, das Eschentriebsterben, zunehmender Trockenstress durch fehlenden Niederschlag und falscher Schnitt in der Vergangenheit haben den Bäumen stark zugesetzt. Die erste Esche ist bereits im Oktober 2018 von selbst umgefallen, 17 Bäume müssen zur Verkehrssicherung dringend entnommen werden, mindestens zehn weitere sind bereits stark leidend und perspektivisch ebenfalls dem ...
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Die Klage der Eschen

In bemerkenswerter Form hat der Marienstatter Mönch Pater Martin Pfeiffer auf den schlechten Zustand der Eschenallee aufmerksam gemacht – mit der schriftlichen „Klage der Eschen“, in Form von kleinen Plakaten an den Bäumen, die er während der Fastenzeit aufgehängt hat, als auch in Form eines Büchleins, das vor wenigen Wochen herausgekommen ist.

„Im Jahr 2016 bemerkte ich erstmals an den Eschen in unserer Kirchenallee eine beunruhigende Entwicklung. Die Astspitzen blieben kahl, die Baumrinde zeigte unnatürliche Veränderungen“, erinnert sich Pater Martin. Ein naturkundiger Freund der Abtei habe ihm erklärt, dass es sich um das sogenannte Eschentriebsterben handelt. „Ich informierte mit intensiv über diese Krankheit und war erschüttert. Damals schrieb ich die ,Klage der Eschen'.“ Dafür legte er den Bäumen Worte in den Bund. In diesem Jahr ergänzte Pater Martin die Texte mit Zitaten von verschiedenen Menschen, „die uns vertraut machen wollen mit dem ,Mitgeschöpf' Baum, mit seiner Bedeutung für die Welt, das Klima und das ökologische Gleichgewicht, mit seinen Krankheiten und seinem vom Menschen verursachten Sterben.“ Und weiter schreibt Pater Martin: „Und es muss uns bewusst sein: Es ist nicht nur die Esche, die krank, gefährdet und vom Aussterben bedroht ist. [...] Es ruht eine große Verantwortung auf uns! Werden wir weiterhin die gute Schöpfung, die Gott uns geschenkt hat, ausbeuten und missbrauchen? Wollen wir unser unmäßiges Konsumverhalten beibehalten und dafür die Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts, unzähliger Pflanzen- und Tierarten, letztendlich der eigenen Lebensgrundlage in Kauf nehmen?“

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