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Limburg

Aufwendige Millionensanierung geplant: Der Limburger Dom wird zur Großbaustelle

Von Andreas Egenolf
Der Dom in Limburg soll saniert werden. Welche Arbeiten geplant sind, darüber Informieren der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen sowie das Bistum in der Michaelskapelle. Foto: Sascha Ditscher
Der Dom in Limburg soll saniert werden. Welche Arbeiten geplant sind, darüber Informieren der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen sowie das Bistum in der Michaelskapelle. Foto: Sascha Ditscher

Der Limburger Dom gilt als Anziehungspunkt für Touristen aus der ganzen Welt. Ab Mitte 2020 wird die Kathedrale des Bistums Limburg allerdings für voraussichtlich dreieinhalb Jahre nur teilweise in ihrer vollen Pracht zu bestaunen sein. Grund dafür sind groß angelegte Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten, die am Dom Einzug halten. Entsprechende Pläne für das rund 8,2 Millionen Euro teure Projekt stellte der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) am Donnerstag in Limburg vor.

Lesezeit: 5 Minuten
Wie der zuständige LBIH-Projektleiter Karl Heinz Waschkowitz erklärte, soll der 1235 eingeweihte Georgsdom ein komplett neues Dach erhalten. Der historische Dachstuhl wird instand gesetzt und rund 3200 Quadratmeter Dachflächen mit neuem Schiefer eingedeckt. An den Fassaden des Doms sollen außerdem Putzreparaturen, Reinigungsarbeiten sowie Verfugungen und Anstricharbeiten durchgeführt werden, wo diese ...
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Die Geschichte der Limburger Kathedrale

Limburg. Auf dem Gelände seiner Burg gründete Graf Konrad Kurzbold im Jahre 910 ein Kanonikerstift. Eine kleine Georgskirche war vorhanden. Mit dem Neubau einer größeren Kirche, die 1058 geweiht wurde, erfolgte der Abbruch der wesentlich kleineren Georgskirche. Nachdem die Bürger von Limburg, vornehmlich Kaufleute, zu Wohlstand gekommen waren, begannen sie, zusammen mit dem Kanonikerstift um 1180 an der gleichen Stelle eine neue Kirche zu errichten, die im Grundriss mit dem Bau von 1058 im Wesentlichen übereinstimmte, jedoch in der Höhe als viergeschossiger Bau (Erdgeschoss, Empore, Triforium, Obergaden) bedeutend größer wurde.

Im gesamten aufgehenden Mauerwerk des Domes lassen sich Baureste der Vorgängerkirche nachweisen. Der Grund hierfür ist, dass bei der Errichtung der jetzigen Kirche vom Vorgängerbau nur so viel abgebrochen wurde, wie notwendig war, um den neuen Bauplan zu verwirklichen. Die heutige Kirche wurde im Jahre 1235 als Stifts- und Pfarrkirche geweiht. Sie erhielt neben dem heiligen Georg den heiligen Nikolaus zum Pfarrpatron. 1803 wurde der Kanonikerstift im Zuge der Säkularisierung wieder aufgehoben. Im Jahr 1827 erfolgte die Gründung des Bistums Limburg, dessen Gebiet bis dahin zu Trier, Mainz und Köln gehörte. Damit wurde aus der Stifts- und Pfarrkirche St. Georg eine Bischofskirche beziehungsweise Kathedrale.

Der heutige Georgsdom ist ein Werk der rheinischen Spätromanik, ein staufischer Bau aus der Regierungszeit von Kaiser Friedrich dem Zweiten. Seitenschiffe, Chorumgang, Emporen und Triforium sind zwischen der inneren und äußeren Mauerschale angeordnet. Der Grundriss bildet ein Kreuz, die massiven Pfeiler und Dienste sowie auch die horizontale Geschossaufteilung sind zeitlich typisch für die spätromanische Bauweise. Sämtliche Gewölbe bestehen aus Gussgewölben mit eingebundenen Gewölberippen. Die Gewölberippen haben keine tragende Funktion, was von anderen staufischen Bauten, besonders aus Süditalien, ebenso bekannt ist.

Der Dom wurde nie zerstört, dafür aber innen mehrfach übermalt und restauriert. Bei der letzten Innenrestauration (1975 bis 1991) legte man mehr als 70 Prozent der originalen Farbfassung frei und beließ sie in dem Zustand, in dem sie war, natürlich nicht mehr so farbig wie vor 800 Jahren. In der Romantik des späten 19. Jahrhunderts konnte man sich nicht mehr vorstellen, dass die Außenseite im Mittelalter farbig war; der Außenputz wurde entfernt. Man wollte die Felsenburg sehen, die mit der grauen Steinmauer aus dem Lahnfelsen zum Himmel wächst. Erst bei der letzten Restauration, die zwischen 1970 und 1973 stattfand, gab man dem Dom den Außenputz und die Farbigkeit wieder, die dem mittelalterlichen Ursprung am nächsten kommt. Quelle: Bistum Limburg

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