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Westerwaldkreis

Auflagen „nicht umsetzbar“: Tierheim Ransbach-Baumbach fürchtet um seine Existenz

Von Katrin Maue-Klaeser
Ein bisschen wie eine Schrebergartensiedlung wirkt das Tierheim Ransbach-Baumbach, nur ohne Gärten. Denn an Fläche mangelt es sehr: Sowohl innen ist alles sehr beengt und spartanisch, als auch außen, wo es an zusätzlichem Auslauf für die Tiere und Parkmöglichkeiten fehlt.
Ein bisschen wie eine Schrebergartensiedlung wirkt das Tierheim Ransbach-Baumbach, nur ohne Gärten. Denn an Fläche mangelt es sehr: Sowohl innen ist alles sehr beengt und spartanisch, als auch außen, wo es an zusätzlichem Auslauf für die Tiere und Parkmöglichkeiten fehlt. Foto: Sascha Ditscher

Einen regelrechten Hilferuf hat am Wochenende das Tierheim Ransbach-Baumbach gesendet: Auf der Facebook-Seite schreibt Udo Keller, Vorsitzender des Trägervereins Glückshunde: „Unser Tierheim steht vor der Schließung. Die Auflagen, die wir jetzt bekommen haben, die eigentlich völlig normal sind, sind für uns nicht umsetzbar.“

Lesezeit: 4 Minuten
Rund 1000 Kommentare, von reinen Mitleidsbekundungen über hilfreiche Tipps bis hin zu Spendenbestätigungen sind mittlerweile auf der Facebook-Seite des Tierheims eingegangen. Noch aber ist das Ziel in weiter Ferne: 50.000 Euro braucht der Verein nach einer eigenen Schätzung, um die Auflagen, die laut Keller „völlig in Ordnung“ sind, zu erfüllen. Keller ...
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In den sozialen Netzwerken zeigt sich große Betroffenheit und viel Unterstützung

Mit seinem Hilferuf in den sozialen Netzwerken hat das Tierheim Ransbach-Baumbach am Wochenende eine Welle der Betroffenheit ausgelöst. Bereits kurze Zeit nach der Veröffentlichung des Beitrags hatten Hunderte Facebook-Nutzer ihre Anteilnahme bekundet und Unterstützung signalisiert.

Ganze 6000 Mal wurde der Aufruf des Tierheims innerhalb von zwei Tagen auf Facebook geteilt. Knapp 1000 User haben den Beitrag kommentiert. Einige Menschen gründeten sogar eine eigene Facebook-Gruppe mit dem Namen „Lasst uns das Tierheim Ransbach-Baumbach retten“. Dieser traten binnen 24 Stunden mehr als 1000 Mitglieder bei.

Auch drei Tage nach dem Beitrag des Tierheims ist die Hilfsbereitschaft der Facebook-Community ungebrochen. Viele ließen dem Tierheim finanzielle Hilfe zukommen: „Tierheime machen eine tolle Arbeit. Wenn jeder nur eine Kleinigkeit spendet und man an die Öffentlichkeit geht, muss das doch machbar sein. Ich habe auch eine Kleinigkeit per Paypal geschickt“, teilte ein User bei Facebook mit.

Andere bauten Kontakte in die Medienbranche auf: So haben etliche Fans der TV-Show „Harte Hunde“ den bekannten Tierschützer Ralf Seeger kontaktiert und ihn und sein Team gebeten, dem Tierheim zu helfen. Auch Unternehmen, Radio- und TV-Sender oder Politiker wurden zum Helfen aufgefordert.

Dass das Tierheim am Ende tatsächlich dichtmachen könnte, ist für viele Besucher unvorstellbar. „Klar, Auflagen sind Auflagen. Aber was bei alldem nicht berücksichtigt wird ist, dass es euren Tieren bei euch an nichts mangelt. Ich habe schon einige Tierheime gesehen, doch eure etwas unkonventionelle Art ist einfach toll“, kommentierte ein Besucher des Tierheims. „Ich kann nicht glauben, dass das eventuell das Ende sein soll. Ich denke, ‚nur‘ mit Spenden ist dieses Hindernis nicht überwindbar. Die einzige Chance wird die Öffentlichkeit sein“, appellierte der User.

„Ein paar Tausend Euro für den Tierschutz dürfte für die Stadt doch kein Problem sein. Helft. Tierschutz ist auch wichtig“, kommentierte ein anderer Facebook-Nutzer. „Ich möchte jetzt so richtig gern im Lotto gewinnen, um euch beziehungsweise den Tieren auf eurem eigenen Grundstück ein neues Tierheim bauen zu können. Ich hoffe ganz fest, dass ihr es schafft“, drückt wiederum dieser User die Daumen. fab

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