Hölzenhausen

Auf den Spuren eines Historikers: Hölzenhausener veröffentlicht Biografie über Heimatforscher Dr. Hörle

Peter Eisenburger veröffentlicht eine Arbeit über das Leben von Dr. Josef Hörle in den Nassauischen Annalen. Eisenburger hat in Hölzenhausen eine Gesichtswerkstatt gegründet.
Peter Eisenburger veröffentlicht eine Arbeit über das Leben von Dr. Josef Hörle in den Nassauischen Annalen. Eisenburger hat in Hölzenhausen eine Gesichtswerkstatt gegründet. Foto: Röder-Moldenhauer

Die seit 1827 in Wiesbaden erscheinenden „Nassauischen Annalen” gehören zu den angesehensten Fachorganen der deutschen Landesgeschichte. Die hier erscheinenden Arbeiten widmen sich einem Gebiet, das von den Niederlanden und Luxemburg über das Siegerland, den Westerwaldmbis in die Pfalz reicht. Im Band des Jahres 2022 erscheint nun auch eine Arbeit des Hölzenhausener Historikers Peter Eisenburger über das Leben von Dr. Josef Hörle.

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Peter Eisenburger studierte Politikwissenschaft, Geschichte, Soziologie und Polytechnik an der Universität Gießen. Er war in der Kommunalen Kulturarbeit tätig und arbeitete über zehn Jahre hinweg als Geschäftsführer einer IT-Unternehmensgruppe. Der Hölzenhausener unterrichtete als Oberstufenlehrer an Gymnasien in Weilburg, Limburg und Wetzlar. Derzeit promoviert er an der Universität Frankfurt.

„Es ist eine große Ehre für mich, in diesem Fachorgan veröffentlichen zu dürfen”, erklärt Eisenburger, der darin eine Anerkennung für seine intensive Forschungsarbeit sieht, gegenüber unserer Zeitung. Die entstandene 45-seitige Facharbeit behandelt das Leben von Dr. Josef Hörle (1890-1966), dem der Westerwald wichtige Beiträge zu seiner Geschichte zu verdanken hat. Eisenburger fand in einem der Texte von Hörle auch einen entscheidenden Hinweis zur urkundlichen Ersterwähnung von Hölzenhausen. Damit werde die Geschichte des Dorfes praktisch „auf den Kopf gestellt”. Hierzu plant der Historiker eine eigene Veröffentlichung.

Hörle wurde auch bekannt als Biograf der Christine von Diez (1571-1637), die mehr als 30 Jahre im Hofhaus Langendernbach lebte. „Mit dem Hofhaus haben wir große europäische Geschichte direkt vor der Haustür”, erläutert Eisenburger. Christine war die uneheliche Tochter der Prinzessin Anna von Sachsen, zweite Frau des Wilhelm von Oranien, und des niederländischen Advokaten Jan Rubens, Vater des berühmten Malers Peter Paul Rubens.

Der Westerwald hat Dr. Josef Hörle (1890-1966) wichtige Beiträge zu seiner Geschichte zu verdanken.
Der Westerwald hat Dr. Josef Hörle (1890-1966) wichtige Beiträge zu seiner Geschichte zu verdanken.
Foto: Walbröl

Eine Sache war für den Hölzenhausener jedoch äußerst verblüffend: In dieser Zeit taucht in den Akten ebenfalls ein Peter Eisenburger auf, der damals Forstverwalter von Langendernbach war und Christine sowie ihren Mann und den legendären Hofverwalter Theis Hörlen, Vorfahre von Josef Hörle, sicher gut gekannt haben muss. „Schon ein bisschen verrückt, dieser Zufall”, so Namensvetter Peter Eisenburger aus Hölzenhausen.

Doch gab es bei seinen Recherchen noch eine weitere Überraschung. Josef Hörle lebte mit seiner Frau und den drei Töchtern in den 1950er-Jahren in der Katholischen Pfarrei Dreifaltigkeit Wiesbaden, die genau in dieser Zeit die erste Station des aus Hölzenhausen stammenden Pfarrers Toni Held war. Die jetzt in Bad Godesberg lebende jüngste Tochter Hildegard kann sich noch gut an den Geistlichen erinnern.

Die Biografie von Josef Hörle wird auch in der neuen Schriftenreihe der von Eisenburger gegründeten Geschichtswerkstatt Hölzenhausen erscheinen, allerdings aus urheberrechtlichen Gründen zeitversetzt erst im Jahr im 2023. red

Auf der Internetseite mit der Adresse www.hoelzenhausen. de wird vor der Veröffentlichung des Buches schon ein „Abstract”, eine Zusammenfassung, angeboten.