Görgeshausen

1,8 Millionen Euro investiert: Kläranlage Görgeshausen hat neue Technik

Die Bauarbeiten zur Erneuerung der Kläranlage Görgeshausen sind abgeschlossen. Die Mitglieder von Werkausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss der Verbandsgemeinde Montabaur besichtigten die neue biologische Reinigungsstufe. Foto: VG Montabaur
Die Bauarbeiten zur Erneuerung der Kläranlage Görgeshausen sind abgeschlossen. Die Mitglieder von Werkausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss der Verbandsgemeinde Montabaur besichtigten die neue biologische Reinigungsstufe. Foto: VG Montabaur

Wohin fließt das Wasser, wenn es durch den Abfluss an Waschbecken, Dusche oder Toilette verschwindet? Darüber machen wir uns im Alltag kaum Gedanken. Es fließt durch den Kanal zur nächstgelegenen Kläranlage. Das klingt einfach, doch hinter der Abwasserbeseitigung stecken ein weitverzweigtes Leitungsnetz und aufwendige Technik, besonders in der Kläranlage, hebt die Verbandsgemeinde Montabaur in einer Pressemitteilung hervor.

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Die Montabaurer Verbandsgemeindewerke haben seit dem Frühjahr 2020 die Kläranlage in und für Görgeshausen von Grund auf saniert, umgebaut und erweitert – bei laufendem Betrieb. Rund 1,8 Millionen Euro hat die Maßnahme gekostet. Werkausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss besichtigten die neue Anlage und ließen sich die Funktionsweise der biologischen Reinigungsstufe erklären.

Die Kläranlage im Wald bei Görgeshausen wurde im Jahr 1979 errichtet, die technischen Anlagen in der mechanischen und biologischen Reinigungsstufe zuletzt 2007 erneuert. Inzwischen waren die Bauwerke in die Jahre gekommen, die Technik überholt. Die gesetzlich vorgeschriebenen Werte für die Reinigung des Abwassers konnten zuletzt nur noch knapp eingehalten werden. Zeit für eine umfassende Sanierung. Diese wurde im Frühjahr 2020 begonnen und – trotz Corona – im Juli 2021 planmäßig abgeschlossen.

Währenddessen lief der Betrieb weiter, denn das Abwasser der rund 1400 Einwohner von Görgeshausen konnte nicht einfach umgeleitet und anderweitig gereinigt werden. „Das war anspruchsvoll, hat aber gut geklappt“, stellte der stellvertretende Werkleiter Alexander Häuser beim Rundgang fest.

Häuser hatte das Projekt von der ersten Idee bis zum Abschluss geleitet. Planer, Baufirma, Verwaltung und das Team von Bauhof Abwasser hätten gut zusammengearbeitet und die Maßnahme zielstrebig durchgezogen, so sein Lob. Dem schloss sich der Erste Beigeordnete Andree Stein an, der als Vorsitzender des Werkausschusses zu der offiziellen Einweihung der neuen Anlage eingeladen hatte. Er dankte auch dem Team vom Bauhof Abwasser, besonders dem Leiter Alexander Göttert und Alexander Jung, für ihr besonderes Engagement während der Bauphase.

Rund 50 Kubikmeter Abwasser können in der erweiterten Görgeshausener Anlage in einer Stunde gereinigt werden, pro Tag kommen im Durchschnitt (bei trockenem Wetter) 230 Kubikmeter dort an. „Die neue Anlage verbraucht wenig Energie. Das Verfahren ist sehr effizient, sodass wir deutlich unter den wasserrechtlich geforderten Grenzwerten beim Ablaufwasser liegen“, erläuterte Alexander Häuser den Ausschussmitgliedern. Der Klärschlamm wird zur Kläranlage Eisenbachtal abtransportiert und dort vererdet. Im Zuge der Sanierung wurde im Bereich der mechanischen Vorreinigung, wo das Abwasser aus dem Kanal ankommt, der Rechen ausgetauscht. Das vorhandene Regenüberlaufbecken bleibt erhalten, um bei zum Beispiel Starkregenereignissen einen großen Sammelbehälter zu haben.