100 Jahre alte Bäckerrezepte: Dieses Erbe einer Herschbacherin ist eine echte Rarität

Von Angela Baumeier

29. April 2021, 20:22 Uhr

Von ihrer Patentante erbte Gerda Pröbstl diese etwa 100 Jahre alten Rezepte, die Bäckermeister und Konditor Alois Eberz aus Herschbach/Oww. gehörten. Foto: Angela Baumeier

Die Mutter von Theresia Pröbstl-Strödter aus Herschbach/Oww. hatte ein Herz für historische Dinge. So auch für das besondere Erbe, das sie von ihrer Patentante Anna Eberz erhielt und das Tochter Pröbstl-Strödter der Öffentlichkeit nicht länger vorenthalten möchte. Dabei handelte es sich weder um Geld oder Immobilien, sondern um eine echte Rarität – nämlich um 100 Jahre alte Bäckerrezepte. Was damals gebacken wurde und was nun mit den Rezepten geschehen soll.

Lesezeit: 5 Minuten

Torten gab es zu vielen Anlässen

Erhalten sind zehn zusammengeheftete DIN A4-Seiten für die Fertigung von Torten. Es gibt Anleitungen für Torten zu bestimmten Anlässen wie die Erste Heilige Kommunion oder runde Geburtstage, aber auch für eine Trüffeltorte, eine Dominotorte, eine Namenstagtorte, eine Bestellungstorte (in zwei Varianten), für eine Lucullustorte, eine Fächertorte und eine Fürstentorte. Für die Kommunionstorte wurde ein Biskuitboden zweimal gefüllt, einmal mit Marmelade, einmal mit Ananascreme.

Weitere Notizen sind: „oben schwarz glasiert, Zweige Speiseschokolade, Kätzchen von weissem Marzipan versilbert“, und zu erkennen ist unter anderem auch noch, dass das Kreuz aus weißem Marzipan geschnitten werden sollte und das Buch und die Strahlen des Kreuzes mit Gold nachgezogen werden sollten. Bei der Bestellungstorte im modernen Muster sollte die Füllung der Torgenböden sich nach dem Wunsch des Kunden richten.

Das Schild mit der Aufschrift „Für Dich“ sollte aus weißem Marzipan gefertigt werden, der Mittelstreifen aus grünem Marzipan, die beiden Seiten dann mit Schokolade mittels Kam(m) (Celluloid) gekämmt werden. Hinzu kamen Zweige aus Spritzschokolade und teefarbene Rosen. bau

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