Nassau

Weltlage bedrückt Nassauer Konzern: Leifheit belasten steigende Kosten bei der Seefracht

Die Angriffe der Huhti-Rebellen im Roten Meer wirken sich auch auf den heimischen Leifheit-Konzern aus, der deswegen deutlich höhere Frachtkosten einkalkulieren muss.
Die Angriffe der Huhti-Rebellen im Roten Meer wirken sich auch auf den heimischen Leifheit-Konzern aus, der deswegen deutlich höhere Frachtkosten einkalkulieren muss. Foto: Carlo Rosenkranz

Die Leifheit AG hat nach vorläufigen ungeprüften Finanzzahlen, die zuletzt nach oben angepasste Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2023 erreicht. Der Leifheit-Konzern habe laut einer Pressemitteilung im Jahr 2023 nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatz von 258,3 Millionen Euro (2022: 251,5 Millionen Euro) gemacht. Das entspricht einer Steigerung des Umsatzes von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Der Leifheit-Konzern sieht sich auch im Geschäftsjahr 2024 mit herausfordernden Rahmenbedingungen konfrontiert. Dennoch erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024 ein leichtes Wachstum des Konzernumsatzes gegenüber dem Vorjahreswert. Dabei wird für das erste Quartal 2024 mit leicht rückläufigen Umsätzen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum gerechnet.

Umwege um das Rote Meer

Im Zuge der Attacken der Huthi-Rebellen im Roten Meer sieht sich Leifheit seit Jahresanfang 2024 mit einer massiven Verteuerung der Seefrachten konfrontiert, welche die Ergebnisentwicklung insbesondere im ersten Quartal, aber auch im Gesamtjahr 2024 belasten wird. Gleichzeitig wirken das prognostizierte Umsatzwachstum sowie Kostensenkungs- und Effizienzmaßnahmen positiv auf das Ergebnis. Der Vorstand erwartet vor diesem Hintergrund ein Konzernergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) im Korridor zwischen 10 und 12 Millionen Euro.

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2024 kommentiert Vorstandsvorsitzender Alexander Reindler: „Auch wenn die Rahmenbedingungen im Jahr 2024 herausfordernd bleiben, blicken wir optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr, in dem wir das 65-jährige Bestehen des Unternehmens feiern. Entsprechend wollen wir mit großem Engagement den Leifheit-Konzern weiter nach vorne bringen und die Marktposition des Unternehmens stärken. Wir werden insbesondere unsere Unternehmensstrategie mit dem Fokus auf Wachstum und Kosteneffizienz überarbeiten, um den Konzern nachhaltig erfolgreich aufzustellen.“

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) erhöhte sich nach vorläufigem Stand des Konzernabschlusses 2023 deutlich auf 6 Millionen Euro (2022: 2,8 Millionen Euro) und liegt damit wie zuletzt prognostiziert im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Ergebnisanstieg wurde trotz der Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit den Veränderungen im Vorstand in Höhe von 2,7 Millionen Euro erzielt.

Er resultierte vor allem aus den erfolgreichen Marketingkampagnen für profitable Produkte sowie der Erhöhung der Bruttomarge aufgrund von Verkaufspreisanpassungen und positiven Produktmixeffekten. Darüber hinaus wirkten sich auch leicht rückläufige Beschaffungs- und Energiekosten aus, die sich jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau bewegten. Einen besonderen Schwerpunkt habe der Leifheit-Konzern im Jahr 2023 weiterhin auf ein konsequentes Lean-Management in Produktion und Logistik gelegt, was zu Produktivitätssteigerungen und positiven Kosteneffekten führte.

Die liquiden Mittel nach allen Ausgaben erhöhten sich 2023 um 3,3 Millionen auf 12,1 Millionen Euro (2022: 8,8 Millionen Euro) und liegt damit leicht über dem zuletzt prognostizierten oberen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Daneben verschoben sich Investitionsmaßnahmen aus dem vierten Quartal 2023 in das erste Quartal 2024.

Konsumlaune war verhalten

Alexander Reindler erklärt dazu: „Das Jahr 2023 war von einem schwachen Wirtschaftswachstum und zurückhaltender Konsumlaune geprägt, welche zu rückläufigen Märkten in wichtigen Absatzregionen führte. Im Rahmen unserer strategischen Initiativen haben wir ausgewählte Marketingkampagnen wie ‚Die Stromsparer‘, ‚Unsere Langlebigsten‘ und ‚Made in Germany‘ erfolgreich fortgeführt. Damit haben wir zugleich den Fokus auf unsere energiesparenden und langlebigen Kernprodukte gelegt, die von den Verbrauchern besonders stark nachgefragt wurden.“

Im Heimatmarkt Deutschland stieg der Umsatz des Leifheit-Konzerns um 4,9 Prozent von 98,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 103,7 Millionen Euro im Jahr 2023. In Zentraleuropa konnte der Leifheit-Konzern im Jahr 2023 die Umsatzerlöse um 2,9 Prozent auf 114,4 Millionen Euro (2022: 111,2 Millionen Euro) steigern. Auch in der Vertriebsregion Osteuropa erhöhten sich im Berichtsjahr die Umsätze um 2,1 Prozent auf 34,9 Millionen Euro (2022: 34,2 Millionen Euro). In den außereuropäischen Märkten verringerte sich der Umsatz um 27,4 Prozent auf 5,3 Millionen Euro (2022: 7,3 Millionen Euro).

Im Haushaltsbereich mit der Marke Leifheit wuchs der Umsatz von 204,2 Millionen Euro im Vorjahr um 3,8 Prozent auf 211,9 Millionen Euro im Jahr 2023. Der Umsatz im bedeutend kleineren Segment Wellbeing (Wohlbefinden) mit der Marke Soehnle stieg um 1,5 Prozent von 16,1 Millionen Euro auf 16,4 Millionen Euro. red

Die finalen und geprüften Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 wird Leifheit mit dem vollständigen Geschäftsbericht am 27. März veröffentlichen, der online unter https://www.leifheit-group.com/investor-relations/berichte-und-praesentationen/ zur Verfügung stehen wird.