Die intensive Bebauung im Ortsteil Friedland entstand in den 1950er Jahren. Mit der Gründung einer eigenen Kirchengemeinde wurde Friedland eine bessere geistliche Versorgung vor Ort in Aussicht gestellt, dazu zählten ein Gemeindehaus und ein Kindergarten. Nach der Wahl eines eigenen Kirchenvorstandes im Mai 1969 wurde noch im Herbst des Jahres ein Haus in der Martin-Luther-Straße für die Aktivitäten angemietet. Ein eigener Chor und Posaunenchor wurden gegründet. Im April 1973 konnte der Kindergarten und im September 1973 das Gemeindehaus eröffnet werden.
Auf Antrag der evangelischen Kirchengemeinde Friedland hatte der Stadtrat in seiner Sitzung am 2. Februar 1971 die Übernahme der Bauträgerschaft für den vorgesehenen Kindergarten beschlossen. Die Planung der Baumaßnahme wurde von dem Architekten Heinz Schell erstellt. Das von der evangelischen Kirchengemeinde zur Verfügung gestellte Baugrundstück musste durch eine neue Straße stadtseitig erschlossen werden. Konzipiert wurde eine Anlage für 75 Kinder für die Ortsteile Friedland und Friedrichssegen. Der Kindergarten umfasste drei Gruppenräume, eine Gymnastikhalle, Waschräume und Toiletten sowie Personalwohnung, Teeküche und Personalraum. Die Baukosten mit Inneneinrichtung, Außenanlagen und Grunderwerbskosten betrugen insgesamt 724.000 DM. Mit den Bauarbeiten wurde im Dezember 1971 begonnen. Im März 1973 konnte der fertige Kindergarten an die evangelische Kirchengemeinde Friedland übergeben werden. Seit dem 1. April 1973 wurde der Kindergarten zunächst eingruppig betrieben. Aufgrund des kurz zuvor erlassenen neuen Kindergartengesetzes, durch das viele neue Kindergärten entstanden, war es schwierig, Personal mit der vom Land Rheinland-Pfalz geforderten Qualifikation zu finden. Zunächst nahm Frau Matthes die Arbeit auf und übernahm auch die Leitung. Im Laufe der Jahre konnten genügend Erzieherinnen mit den geforderten Voraussetzungen gefunden werden.
Die Einweihung wurde zusammen mit der des Gemeindehauses im September 1973 im Beisein von Landrat Hanns Krämer, Probst Gerhard Hagel, Dekan Hans Strack und Ortspfarrer Rudolf Stahl gefeiert. Das Stadtarchiv Lahnstein sucht Fotografien des Kindergartens, als dieser noch ein Flachdach hatte. Wegen Undichtigkeit des Flachdachs hatte der Kirchenvorstand in den 1990er Jahren beschlossen, ein Dach mit Neigung aufzusetzen. Wer Fotomaterial hat, wende sich bitte an das Stadtarchiv (archiv@lahnstein.de; Tel. 02621/914.296). red