Das Besondere daran: Während sonst meist mehrere Schreinereibeschäftigte mit einzelnen Arbeitsschritten in einen Auftrag eingebunden sind, hat der Produktionsprozess hier zu 90 Prozent in einer Hand, in der von Jonas Nelde, gelegen. Er hat die Holzplatten für die Kisten ebenso an der computergesteuerten Fräse zugeschnitten und bearbeitet wie die aus Kanthölzern gefertigten Winkelleisten, hat die Kisten zusammengebaut und zum Schluss schließlich noch in Zusammenarbeit mit der Kreativwerkstatt, die die roten Stoffbezüge nähte, die Kistendeckel hergestellt.
Mit Bravour erfüllt
Und nicht nur das: Welche Arbeitsschritte sind zu erledigen? Und in welcher Reihenfolge? Wie klappt es mit der Zeiteinteilung am besten? Das sind nur ein paar der Fragen, mit denen sich Jonas Nelde auseinandergesetzt hat. Stets kam es darauf an, den gesamten Arbeitsablauf im Blick zu behalten – eine Anforderung, die er laut Pressebericht der Stiftung Scheuern mit Bravour erfüllt hat.
„Diese Vorgehensweise, einzelne Beschäftigte von Anfang bis Ende in einen Produktionsstrang einzubinden, würden wir gern viel öfter wählen“, sagt Schreinereimitarbeiter Jörg Goebels. „Aber wegen verschiedener Produktionserfordernisse gelingt und das nicht immer.“ In diesem Fall ist es gelungen – und stößt bei allen Beteiligten auf positive Resonanz.
Jonas Nelde arbeitet schon am nächsten Auftrag
„Wir haben den gesamten Prozess gemeinsam mit Herrn Nelde reflektiert, und das Grundgefühl, das sich dabei bei ihm zeigte, war das einer großen Zufriedenheit“, bringt Jörg Goebels die in diesem Fall verwirklichte Selbstwirksamkeit auf den Punkt. „Es hat Spaß gemacht und fühlt sich gut an“, bestätigt Jonas Nelde, der längst mitten in seinem nächsten Auftrag steckt – ebenfalls mit dem Ziel, diesen von Anfang bis Ende aus einer Hand zu erledigen. Aber: Bei der Auslieferung „seiner“ Kisten ist er natürlich noch dabei.