St. Goarshausen

Nach Praxisschließung Ende März: Hausärztliche Versorgung in der VG Loreley bleibt gesichert

Bürgermeister Mike Weiland und Melitta Fechner vom Beratungsteam der KV RLP (von links) freuen sich, dass die hausärztliche Versorgung in der Verbandsgemeinde Loreley weiter gewährleistet bleibt. In der Bahnhofstraße 18 in St. Goarshausen wollen Melitta und Manuel Molitor und Kollegin Susanne Schmelzeisen die neue Zweigpraxis eröffnen. Foto: Gollnow/VG Loreley
Bürgermeister Mike Weiland und Melitta Fechner vom Beratungsteam der KV RLP (von links) freuen sich, dass die hausärztliche Versorgung in der Verbandsgemeinde Loreley weiter gewährleistet bleibt. In der Bahnhofstraße 18 in St. Goarshausen wollen Melitta und Manuel Molitor und Kollegin Susanne Schmelzeisen die neue Zweigpraxis eröffnen. Foto: Gollnow/VG Loreley

Nach 40 Jahren Tätigkeit als Allgemeinmediziner in St. Goarshausen schließt Klaus-Peter Michel zum 31. März seine Praxis. Die Patienten werden jedoch weiterversorgt, teilt die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) mit.

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Die seit mehr als 20 Jahren existierende Hausarztpraxis Rheinstraße aus Nastätten wird unter Leitung von Manuel Molitor eine Zweigpraxis in der Loreleystadt eröffnen. Basis dafür sei die konstruktive Zusammenarbeit zwischen der KV RLP und der Verbandsgemeinde (VG) Loreley, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Gute Versorgung ist Motivation

Auch nach der Praxisschließung zum 31. März wird es also in St. Goarshausen weiterhin eine hausärztliche Versorgung geben. Olga und Manuel Molitor, die Inhaber und Betreiber der Hausarztpraxis Rheinstraße in Nastätten, sowie Susanne Schmelzeisen eröffnen voraussichtlich zum 1. Juli in der Bahnhofstraße 18 in St. Goarshausen eine Zweigpraxis. Diese wird Molitor, seit neun Jahren niedergelassener Facharzt für Innere Medizin, führen.

„Ich wohne selbst seit 15 Jahren in der VG Loreley. Durch meine fast 15-jährige Tätigkeit als Feuerwehrarzt der VG und als aktiver Feuerwehrmann kenne ich hier viele und möchte mich gern auch beruflich einbringen. Mir ist es wichtig, dass die Menschen medizinisch gut versorgt sind“, beschreibt der 50-Jährige seine Motivation. Er sei dazu von vielen Mitbürgern angesprochen worden – auch von VG-Bürgermeister Mike Weiland. Als die Idee Gestalt annahm, sorgte Weiland innerhalb kürzester Zeit für passende Praxisräume. In einer ehemaligen Apotheke wird gerade fleißig umgebaut.

Hand in Hand gearbeitet

Auch die KV RLP war gleich mit an Bord. Die Zulassungs- und Kooperationsberaterin Melitta Fechner kannte Molitor bereits und rief ihn an. „Wir haben Herrn Molitor die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt und ihn dabei unterstützt, die entsprechenden Anträge zeitnah zu stellen. Auch mit Herrn Weiland bestand in den letzten Jahren immer wieder Kontakt, sodass von Beginn an alles Hand in Hand gehen konnte. Es ist überaus wichtig, gut mit den Kommunen vor Ort zusammenzuarbeiten“, weiß Fechner. Dafür hat die KV RLP unter anderem eine Beratungsstelle für Kommunen eingerichtet und bietet regelmäßig Veranstaltungen zum Austausch an.

„Vor gut drei Jahren habe ich einen ‚Runden Tisch Gesundheit‘ initiiert, um mit den in diesem Bereich Tätigen im stetigen Dialog zu bleiben. Außerdem haben wir einen Imagefilm (youtu.be/VoZnBop-44s) gedreht, der zeigt, wie lebenswert unsere VG ist“, informiert Weiland. Der dritte Baustein ist eine Werbekampagne, die unter dem Motto „Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen.“ gezielt Ärzte anspricht. Dazu hat die VG mehrere großflächige Banner in den Gemeinden ausgehängt.

Das zeigt Wirkung: „Mich haben schon einige Ärztinnen und Ärzte aufgrund der Aktion angesprochen. Für eine Ärztin, die ich Herrn Molitor vermitteln konnte, war dies der Anstoß, nach St. Goarshausen zu kommen“, verrät Weiland und berichtet, dass das Netzwerk der VG kontinuierlich wachse. Die Medizinerin wird zum 1. Juli bei Molitor ihre Weiterbildung beginnen und ihn in der Zweigpraxis unterstützen.

„Mit Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt der allgemeinmedizinisch tätige Internist. Ein Kollege beende bald seine Weiterbildung und steige als angestellter Arzt in die Praxis in Nastätten ein. Seine Nachfolgerin soll Manuel Molitor zusammen mit einer Medizinischen Fachangestellten ab Juli in St. Goarshausen unterstützen. Geplant ist, die Praxis montags und freitags zu öffnen.

„Einschreibetag“ am 6. April

Was tun die bisherigen Patienten von Klaus-Peter Michel bis dahin? „Sie sind in unserer Praxis in der Rheinstraße 5–7 in Nastätten herzlich willkommen. Von Anfang April bis Ende Juni müssten sie den Weg von rund 14 Kilometern auf sich nehmen. Ab Juli sind wir dann auch in St. Goarshausen tätig“, so Molitor. „Voraussetzung ist allerdings, dass wir die Renovierungsarbeiten bis zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen haben.“

Damit Molitor und sein Team optimal arbeiten können, bittet er die Patienten, sich bis zur Schließung der Praxis Michel mit den nötigen Medikamenten einzudecken, sich eine Liste der Dauerdiagnosen ausstellen und ihren Medikamentenplan aushändigen zu lassen. „Wir planen, am Samstag, 6. April, in unserer Praxis in Nastätten einen Einschreibetag zu machen. Dann können alle, die zu uns wechseln möchten, ohne Termin vorbeikommen.“ Genaue Informationen sollen in den lokalen Medien und sozialen Netzwerken folgen. red

Infos über Manuel Molitor und sein Team im Internet unter www.praxisrheinstrasse.de