Leise ging es in den vergangenen Monaten nicht zu im St. Goarshausener Stadtrat. Rhein in Flammen, aktueller Haushalt, Randgefechte: Im Rat herrschte oft Uneinigkeit, Kritik an Bürgermeister Nico Busch wurde immer wieder laut, was rheinauf, rheinab nicht unbeachtet blieb. Dabei hat die kleine Stadt durchaus großes Potenzial, nicht nur wegen des weltberühmten Felsens, an dem sie gelegen ist.
Nichtsdestoweniger herrschte bei vielen Themen Uneinigkeit im Rat. Auch an der Stadtspitze war in den vergangenen zehn Jahren viel Bewegung: Auf Bernd Roth folgte Heinz-Peter Mertens, dem Manfred Baumert nach seinem Rücktritt 2017 folgte. Bei den Kommunalwahlen 2019 gewann Matthias Pflugradt die Wahl, den Nico Busch nach seinem Rücktritt ein Jahr später beerbte. Nun gibt es wieder eine Zäsur mit einem deutlichen Wählervotum: 82 Prozent gaben am Sonntag Buschs Kontrahentin Anna Maria Ledwinka ihre Stimme – bei einer Wahlbeteiligung von 59 Prozent.
Nun wird es an Anna Maria Ledwinka sein, die Geschicke der Stadt zu leiten und den Rat in ruhigere Fahrwasser zu lenken. In Anbetracht der erhitzten Gemüte und der Fülle an Projekten keine leichte Aufgabe, aber eine gute Gelegenheit, Führungsqualität zu beweisen.
E-Mail an mira.zwick@rhein-zeitung.net