Graffiti-Workshop in St. Goarshausen: Ran an die Farbdosen und an kahle Wände
Zum dritten Mal in St. Goarshausen, zum vierten Mal bereits in Kamp-Bornhofen wurde gesprayt, teilt Jugendpfleger Stefan Wöll von der Kinder- und Jugendpflege der Verbandsgemeinde Loreley mit. Nach dem Erfolg der ersten Angebote, war es für ihn und den Graffiti-Künstler Daniel Schmitz aus Koblenz, auch bekannt unter dem Namen dater127, klar, dass das „Graffiti-Wochenende“ auch in diesem Jahr angeboten wird. Die freien Plätze waren sehr schnell vergeben.
Bevor es aber ran an die Dosen ging gab's ein wenig Theorie: Wo kommt Graffiti her? Welche Geschichte steckt dahinter? Welche Stilarten gibt es? Wie sieht die rechtliche Seite aus? Nachdem all diese und noch mehr Fragen rund um das Thema Graffiti geklärt waren, wurde in der Gruppe ein gemeinsames Motto zur Gestaltung der Wand festgelegt. Die teilnehmenden Jugendlichen einigten sich relativ schnell auf das Thema „Weltraum“.
Zu den jeweiligen Figuren gestalteten die Jugendlichen auch noch ihre eigenen „Tags“, wobei es sich um Künstlernamen handelt, die in der Szene üblich sind. So findet man in der Regel neben jedem Graffiti den „Tag“ des Künstlers. Diese sind meist Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen, welche aber nicht auf den ersten Blick die wahre Identität Preis geben sollen.
Der erste Tag endete mit zahlreichen Zeichnungen und Skizzen und einer großen Vorfreude auf die kommenden beiden Tage. Zum großen Ärgernis aller Beteiligten aber musste aufgrund von viel Regen, der sich durch die Fugen drückte und über die Wand lief, die eigentlich gestaltet werden sollte, der Termin für die jungen Künstler um einige Tage verschoben werden.
Bei bestem Wetter und Sonnenschein ging es dann endlich in der Unterführung in der Forstbachstraße in St. Goarshausen los. Zunächst machten die Jugendlichen sich mit der Sprühdose und den verschiedenen Aufsätzen vertraut. Geübt wurde auf Holzplatten, auf denen die ersten Linien und Formen gezogen wurden. Unterdessen begann der Profi Daniel Schmitz damit, die ersten Rahmenlinien für das gemeinsame Kunstwerk zu sprühen. Die Jugendlichen füllten diese dann selbstständig mit Farbe und so entstanden nach und nach immer mehr dem Thema entsprechende Figuren auf der grauen Fläche.
Die Freude darüber war nicht nur bei den teilnehmenden Jugendlichen sehr groß. „Während der gesamten Aktion kamen immer wieder interessierte ZuschauerInnen vorbei, die das Geschehen verfolgten und sich an der Neugestaltung der Wand erfreuten. Alle Reaktionen auf den Workshop waren durchweg sehr positiv“, berichtet Jugendpfleger Stefan Wöll.
In Kamp-Bornhofen wurde von einem zweiten Team die Wand der Unterführung in der Pantaleonstraße in Kamp-Bornhofen neu gestaltet, wo nun ziemlich lustige Tiere – das Motto lautete „Dschungel“ – den Passanten entgegenlachen.
Die beiden Workshops war trotz aller Hürden eine rundum gelungene Aktion und alle Beteiligten hatten großen Spaß. „Abschließend“, so Stefan Wöll, „möchten wir uns noch einmal bei allen Jugendlichen und bei Daniel Schmitz für die schöne Zeit und die gute Zusammenarbeit, vor allem aber auch bei allen, die uns unterstützt haben, bedanken“. red/kr