Der Zusammenschluss zur neuen Stadt Limburg ging nicht immer geräuschlos vonstatten: Gebietsreform vor 50 Jahren in limburg: Von reichen Bräuten und armen Schluckern
Der Zusammenschluss zur neuen Stadt Limburg ging nicht immer geräuschlos vonstatten
Gebietsreform vor 50 Jahren in limburg: Von reichen Bräuten und armen Schluckern
Bei der Einweihung des neu gestalteten Bahnhofsvorplatzes am 30. August 1985 unter Bürgermeister Josef Kohlmaier wurde der sogenannte Stadtteilbrunnen in Betrieb genommen. Die Stadt hatte sich die neue Errungenschaft aus Balmoral, einem roten Granit aus Finnland, 380.000 Mark kosten lassen, an denen sich der mit der Platzgestaltung beauftragte Bauunternehmer Albert Weil mit 100.000 Mark beteiligte. Der achteckige Springbrunnen steht für die Kernstadt mit ihren sieben Stadtteilen. Zur zentralen Wassersäule gesellen sich Fontänen. Der Brunnen wurde als Symbol der noch jungen, aber rundum gelungenen Limburger Gebietsreform gefeiert. Doch schon bald landete ein Wermutstropfen im Freudenbecher. Bürger des größten Ortsteils Lindenholzhausen hatten festgestellt, dass im Namen ihres Dorfes ein Buchstabe fehlte. Die Stadt musste die Tafel demontieren und durch den beauftragten Steinmetz aus Villmar nachbessern lassen. Dieter Fluck
Limburg. Vor 50 Jahren wurden in Hessen die Kreis-, Stadt- und Gemeindegrenzen neu geordnet. Die Regierung unter Ministerpräsident Albert Osswald hatte sich zum Ziel gesetzt, in einer Gebietsreform die Zahl der 2642 Gemeinden, 39 Landkreisen und neun kreisfreien Städte auf 500 Gemeinden und 20 Kreise zu reduzieren.
Durch den Zusammenschluss sollte die Verwaltungskraft der Kreise und Gemeinden gestärkt und ihre Leistungsfähigkeit verbessert werden. Das ging in Limburg nicht geräuschlos vonstatten. Einige der heute sieben Stadtteile gaben ihre Selbstständigkeit freiwillig auf, andere leisteten Widerstand.