Tag der Nachhaltigkeit in Hahnstätten
Fünf Jahre Repair-Café in Hahnstätten: Instandsetzen statt wegwerfen
Unter fachkundiger Leitung werden im Repair-Café seit fünf Jahren defekte Geräte repariert. Foto: Winfried Mank
privat

Hahnstätten. Was macht man mit einem Toaster, der nicht mehr funktioniert? Oder mit einem Fahrrad, bei dem das Rad schleift? Wegwerfen? Denkste! Seit fünf Jahren organisiert der Projektzusammenschluss aus Kreml-Kulturhaus, Gemeindebücherei Hahnstätten und der Nachbarschaftshilfe TuWaGu an jedem dritten Montag im Monat im Dorfgemeinschaftshaus Hahnstätten ein Repair-Café. Dort dreht sich alles ums Reparieren.

Zwischen 15 und 18 Uhr stehen verschiedene ehrenamtliche Reparateure zur Verfügung, um kostenlos bei allen möglichen Reparaturen zu helfen. Nach Anmeldung in der Gemeindebücherei bringen die Besucher des Repair-Cafés ihre kaputten oder funktionsuntüchtigen Gegenstände von zu Hause mit. Toaster, Lampen, Föhne, Kleidung, Fahrräder, Spielzeug, Geschirr: Alles, was nicht mehr funktioniert, kaputt oder beschädigt ist, kann vorgelegt werden. Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Reparatur gelingt! Die Fachleute im Repair-Café haben fast immer eine Lösung.

Mit dem Repair-Café tragen die Organisatoren zur Reduzierung des Müllbergs bei. „Das ist sehr notwendig“, findet Claudia Dietz-Schrinner von der Gemeindebücherei Hahnstätten und führt weiter an. „In Deutschland werden unfassbar viele Gegenstände einfach entsorgt. Auch Sachen, denen fast nichts fehlt und die nach einer einfachen Reparatur wieder ordentlich zu gebrauchen wären. Leider steckt die Reparatur bei vielen Menschen nicht mehr im System. Mit dem Repair-Café wollen wir das ändern.“

Das Repair-Café dient auch dazu, dass Menschen in der Nachbarschaft auf neue Art und Weise wieder in Kontakt treten; sie entdecken, wie viel Wissen und praktische Fähigkeiten eigentlich vorhanden sind. Ingo Bück von der Nachbarschaftshilfe TuWaGu: „Wenn man zusammen etwas repariert, kann das zu ganz tollen Kontakten unter den Menschen in der Nachbarschaft führen.“

Silke Löhr vom Kreml-Kulturhaus weist zudem darauf hin, dass eine Reparatur auch Geld und kostbare Rohstoffe einspart und zudem zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beiträgt. „Wir wollen mit dem Repair-Café vor allem zeigen, dass Reparieren Spaß macht und oft ganz einfach ist.“

Im Rahmen einer Feierstunde erwartet die Macher vom Repair-Café noch eine besondere Ehrung. Mit der Auszeichnung „Ort der Nachhaltigkeit“ soll das Engagement für nachhaltiges Leben in Gemeinden, Städten und Landkreisen sichtbar gemacht und honoriert werden. Der Staatssekretär Janosch Littig vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes wird diese Ehrung an das Repair-Café Hahnstätten persönlich überreichen. Einmalig findet an diesem Tag auch eine Elektrogeräte-Tauschbörse statt. Unter dem Motto „Spenden-Tauschen-Mitnehmen“ können überzählige Geräte aus dem Haushalt gespendet werden und nach einer Funktionskontrolle im Repair-Café von jedem mitgenommen werden.

Wer etwas abzugeben hat, kann sowohl spontan vorbeikommen, oder sich zuvor in der Gemeindebücherei anmelden. Im Festsaal des Dorfgemeinschaftshauses finden die Besucher ein Kuchenbuffet und Upcycling-Angebote für Kinder, an der Nähmaschine werden Einkaufstaschen hergestellt und aus Holzresten Roboter gebaut.

Auch das Jugendhaus Hahnstätten beteiligt sich am Tag der Nachhaltigkeit. Unter dem Titel „Kleidung im Wandel“ sind die jugendlichen Besucher zu einer Kleidertauschaktion eingeladen. red

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