VG Loreley

Eine Karte mit vielen Vorteilen: Unternehmerforum Loreley stellt Gästekarte vor

Vieles im Mittelrheintal und im Rhein-Lahn-Kreis entdecken und mit der Gästekarte dabei Vorteile genießen – die Idee wurde jetzt beim dritten Unternehmerforum Loreley vorgestellt und fand viel positive Resonanz.
Vieles im Mittelrheintal und im Rhein-Lahn-Kreis entdecken und mit der Gästekarte dabei Vorteile genießen – die Idee wurde jetzt beim dritten Unternehmerforum Loreley vorgestellt und fand viel positive Resonanz. Foto: VG Loreley

Eine Karte, viele Vorteile für Besucher der Region Rhein-Lahn: Die neue Gästekarte stand jetzt im Mittelpunkt des dritten Unternehmerforums der Verbandsgemeinde (VG) Loreley. Die Idee der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Lahn stieß durchweg auf positive Resonanz. Von allen Übernachtungsbetrieben und Unternehmen, die an der Veranstaltung teilnahmen, gab es unisono positives Feedback.

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Sie alle begrüßen die Initiative, die nun auf Einladung von Bürgermeister Mike Weiland durch Wirtschaftsförderin Tanja Steeg beim Unternehmerforum vorgestellt worden ist. „Eine Gästekarte, die wohl durchdacht ist und nicht von den Betrieben, sondern den Gästen selbst finanziert wird, ist die Chance für alle Übernachtungsbetriebe und die Weiterentwicklung des Tourismus in der Verbandsgemeinde Loreley und im Rhein-Lahn-Kreis“, so Mike Weiland und Tanja Steeg gleich zu Beginn der Veranstaltung.

„Die Gemeinden, Städte und die Verbandsgemeinde haben derzeit nur überschaubare finanzielle Mittel, die für den Tourismus und das Wohl der Gäste eingesetzt werden können, denn es handelt sich um freiwillige Ausgaben der Kommunen. Wenn wir künftig weitere Einnahmen über die Gästekarte generieren können, dann haben Hotellerie, Gäste und Gemeinden gemeinsam gewonnen“, so die Meinung des Bürgermeisters der VG Loreley weiter.

Man wolle Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen und sich als Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Verbandsgemeinde aktiv für die einheimischen Betriebe stark machen. Dabei ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Lahn in Person von Tanja Steeg eine Partnerin an der Seite, der eine stetige Weiterentwicklung in diesen Bereichen genauso wichtig ist und die diese unermüdlich antreibt. Dementsprechend konnte Tanja Steeg mit der ausführlichen Präsentation zur Gästekarte bei den Zuhörerinnen und Zuhörern punkten und interessante Einblicke zum derzeitigen Projektstand geben.

Was genau ist die Gästekarte?

Die Gästekarte ist für Übernachtungstouristen gedacht, die dann den Besuch touristischer Attraktionen im Rhein-Lahn-Kreis und darüber hinaus mit Rabatten oder gänzlich kostenfrei genießen können. Dabei soll auch die Nutzung des kompletten Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) einbezogen werden.

Die Karte ist dabei ein Produkt, was beispielsweise Wandertouristen mit einer Übernachtung bei Nutzung des ÖPNV gleichsam nutzen können wie Mehrtagestouristen. Selbstverständlich soll hierbei die Verlängerung der Verweildauer aufgrund der Nutzung verschiedener touristischer Angebote auch eine große Rolle spielen.

Viele Urlauber und Reisende werden dieses klassische Produkt im Tourismus schon in anderen touristischen Regionen im In- und Ausland selbst genutzt und dessen Vorteile genossen haben – wieso also sollte man im Rhein-Lahn-Kreis mit diesem Konzept nicht auch erfolgreich an den Start gehen können, so der Tenor bei der Präsentation.

Zur Finanzierung der Gästekarte sollen die Gemeinden einen Gästebeitrag erheben. Um dies zu ermöglichen, müssen entsprechende Satzungen in den Gemeinden her. Um hier aber die Eigenheiten des Rhein-Lahn-Kreises einbeziehen zu können, erfolgen derzeit vonseiten der Wirtschaftsförderungsgesellschaft entsprechende juristische Prüfungen.

Dass dieses bereits in vielen touristischen Regionen erfolgreich praktizierte Modell auch in der Heimat einen echten Entwicklungsschritt mit sich bringen kann, sahen im Unternehmerforum auch die einheimischen Wirte und Unternehmen so. „Die Karte hätte schon vor einigen Jahren kommen müssen. Der jetzt eingeschlagene Weg ist aber genau der richtige“, zeigte sich beispielsweise Heinz-Uwe Fetz vom gleichnamigen Weingut Fetz aus Dörscheid und seines Zeichens auch Präsident des Weinbauverbandes Mittelrhein überzeugt.

Doch damit sich das Ganze auch in Zukunft lohnt, ist es wichtig, dass möglichst viele Touristische Anbieter mitmachen und sich mit entsprechenden Angeboten einbringen. Das sieht auch die zukünftige Geschäftsführerin der Loreley Touristik GmbH, Ulrike Dallmann, so.

„Bei der Umsetzung eines solchen Angebots erreicht man irgendwann auch einmal den Punkt, wo die Hoteliers die anderen Hoteliers vom positiven Nutzen der Gästekarte überzeugen müssen. Uns muss allen klar sein, dass zusätzliche Einnahmen auch zusätzliche Möglichkeiten schaffen“, so ihr und auch Mike Weilands deutlicher Appell. Es ist also ganz einfach: Wenn alle Gemeinden und Städte sowie die Hotelbetriebe mitmachen, können auch alle davon profitieren.

Keine Wettbewerbsnachteile

Wichtig sei es, die angedachte Gästekarte, die erst noch geschaffen werden soll, nicht mit dem bereits vorhandenen Gästeticket zu verwechseln, das aus verschiedenen und nachvollziehbaren Gründen nur mäßig angenommen wird. Vor allem müssten Hotelbetriebe den Gästebeitrag weder vorlegen, noch auf ihren Preis pro Übernachtung schon bei der Buchung aufschlagen.

Somit hätten sie keinen gefühlten oder tatsächlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Anbietern, weil das System mit der Satzung bindend sein werde. So ist es bereits auch in den international bekannten und namhaften Tourismusregionen. Dort zahle jeder Gast seinen Gästebeitrag selbst, lediglich die Abrechnung erfolgt über die Betriebe.

Jedoch gibt es neben den rechtlichen auch noch praktische Fragen zu klären: Beispielsweise sind Geschäftsreisende von der Gästekarte ausgenommen. Die Frage, wie Bustouristen behandelt werden würden, muss ebenfalls noch in die weitere Ausarbeitung mit aufgenommen werden, um auch hierfür eine Lösung zu finden.

Gerade hier bringt aber auch die neue Geschäftsführerin der Loreley Touristik GmbH Ulrike Dallmann Erfahrungen aus Norddeutschland mit, die sie in die weiteren Gedanken der Wirtschaftsförderungsgesellschaft einbringen wird.

Werben für das neue Angebot

In den nächsten Schritten werden eben genau diese Rahmenbedingungen rechtlich abzuklären sein, um dann auch in die Verhandlungen mit den touristischen Anbietern, Zielen und dem ÖPNV einsteigen zu können. Bis dahin heißt es, weiterhin kräftig Werbung zu machen und seitens der Hotelbetriebe, die jetzt schon begeistert sind, weitere Überzeugungsarbeit für die positive Idee unter den Kolleginnen und Kollegen zu leisten.