Bewegende Schicksale von Kindern in Krisengebieten: Fotografin Alea Horst zu Gast im Nassauer Leifheit-Campus
Im Rahmen einer Veranstaltung in der schuleigenen Turnhalle berichtete sie laut einer Pressemitteilung über das Thema „Kinder auf der Flucht“ und nahm die Anwesenden mit auf eine emotionale Reise durch ihre Erlebnisse in Krisengebieten. Grundlage ihres Vortrags war ihr Buch „Manchmal male ich ein Haus für uns“, das bereits für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden ist.
Weltoffene Schule
Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch den Schulleiter des Gymnasiums, Martin Ufer, der betonte, wie wichtig weltoffene Schulen mit demokratischen Werten seien. Er unterstrich, dass der Leifheit-Campus großen Wert auf den interkulturellen Austausch und das soziale Engagement der Schülerinnen und Schüler legt.
Im Anschluss hielt der Erste Beigeordnete der Stadt Nassau, Ulrich Pebler, die Eröffnungsrede. Er appellierte an die Schülerschaft und die anwesenden Gäste, Respekt und gegenseitiges Verständnis in der Gesellschaft zu fördern. „Ich setze meine Hoffnung darauf, dass die junge Generation es besser machen wird“, sagte er und zeigte sich tief berührt von Alea Horsts Werk. Besonders ihr Buch habe ihn stark bewegt. Die Anwesenden belohnten seine Worte mit viel Applaus.
Zusammenleben fördern
Auch Ulrike Weiwad-Klenk, Vorsitzende des Beirats für Migration und Integration (BMI), begrüßte die Anwesenden und erläuterte die Aufgaben des BMI. „Unsere Aufgabe ist es, die Interessen aller Migrantinnen und Migranten zu wahren und das Zusammenleben zwischen Deutschen und Migranten zu fördern“, erklärte sie.
Zudem hob sie Horsts beeindruckende Arbeit hervor, die in namhaften Magazinen und Ausstellungen gezeigt wurde. Ihre Fotografien und Einsätze in Krisengebieten hätten dazu beigetragen, das Bewusstsein für humanitäre Krisen zu schärfen. Auch für ihren Beitrag erhielt sie kräftigen Beifall von den Schülerinnen und Schülern. Alea Horst selbst nahm das Publikum mit auf eine tiefgründige Reise, in der sie über ihre Erfahrungen in Flüchtlingslagern in Afghanistan, Syrien, auf Lesbos und anderen Krisengebieten berichtete. Sie erklärte, wie sie 2015 durch die Bilder des Syrienkrieges auf das Thema aufmerksam wurde und wie diese Eindrücke sie nicht mehr losließen. Seitdem engagiert sie sich in humanitären Hilfsprojekten.
Eindrucksvolle Bilder
Ihr Vortrag war interaktiv und abwechslungsreich gestaltet. Immer wieder bezog Horst die Schülerinnen und Schüler mit ein, zeigte ihnen eindrucksvolle Bilder von Kindern und Familien in zerstörten Städten oder Flüchtlingslagern und erzählte die bewegenden Geschichten über deren Schicksale. Besonders betonte sie, dass neun von zehn Flüchtlingsfamilien ihre Heimat verlassen, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Auch der Klimawandel und der Mangel an Trinkwasser seien zunehmend Ursachen für Fluchtbewegungen. Sie schaffte es, den Kindern durch ihre Fotos und Erzählungen eine Stimme zu geben. Eine Stimme, von der sie sagt, dass sie ansonsten nicht gehört werde.
Betroffenheit spürbar
Horsts Bilder hinterließen einen tiefen Eindruck bei den Jugendlichen. In der anschließenden Diskussion stellten viele Schülerinnen und Schüler Fragen, berichteten von eigenen Erfahrungen oder zeigten sich betroffen über die Zustände in den Krisengebieten. Besonders deutlich wurde die Frage, warum diese schrecklichen Zustände vielfach hingenommen werden und weshalb die zugrunde liegenden Systeme nicht reformiert werden. Die engagierten Wortmeldungen der Schüler und die rege Diskussion wurden ebenfalls mit Applaus honoriert.
Verantwortung übernehmen
Der Bezug zur „Interkulturellen Woche“, deren diesjähriges Motto „Neue Räume“ ist, wurde durch den wichtigen Vortrag von Alea Horst eindrucksvoll aufgegriffen und in einen größeren Zusammenhang gestellt. Auch die anderen Veranstaltungen beim „Fest der Kulturen“ werden in diesem Zeichen stehen und die Gelegenheit bieten, die Themen Vielfalt, Integration und interkulturelles Verständnis weiter zu vertiefen.
Die Veranstaltung endete mit dem Appell, sich gegenseitig besser zu verstehen und für eine gerechtere Welt einzusetzen. Alea Horst hat es an diesem Tag eindrucksvoll geschafft, das Bewusstsein der jungen Generation zu schärfen und sie dazu zu motivieren, nicht wegzuschauen, sondern aktiv Verantwortung zu übernehmen. red