Nassau/Rhein-Lahn

Benefiz-Lauf in Nassau: Breite Unterstützung für das geplante Hospiz

Insgesamt standen rund 160 sportliche Menschen am Start der verschiedenen Läufe im Rahmen der Benefizveranstaltung im Nassauer Freiherr-vom-Stein-Park. Deren Erlös soll zur Finanzierung des geplanten stationären Hospizes beitragen.
Insgesamt standen rund 160 sportliche Menschen am Start der verschiedenen Läufe im Rahmen der Benefizveranstaltung im Nassauer Freiherr-vom-Stein-Park. Deren Erlös soll zur Finanzierung des geplanten stationären Hospizes beitragen. Foto: Förderverein Stationäres Hospiz Rhein-Lahn

Von der Sonne beschienen, von Gästen und Teilnehmern gelobt, wurde der dritte Nassauer Hospiz-Charity-Run zu einem rundum gelungenen Fest des Sports und der Geselligkeit. Im Nassauer Freiherr-vom-Stein-Park gab es eine breite Unterstützung für das geplante Hospiz, für dessen Bau der Standort Nassau erste Wahl des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn ist.

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Allen voran bezeichnete der Schirmherr der Veranstaltung, der rheinland-pfälzische Innen- und Sportminister Roger Lewentz, die Idee, im Rhein-Lahn-Kreis ein Hospiz zu schaffen, als wichtig und gut. Hoffentlich könne man bald sagen, es werde eingeweiht. Lewentz richtete ein Dankeschön an Dr. Martin Schencking, den Vorsitzenden des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, sowie an alle, die das Anliegen unterstützen.

Schencking schilderte als Palliativarzt eindringlich, dass ein Hospiz für den Rhein-Lahn-Kreis unabdingbar ist. Allein in den letzten sieben Wochen habe es im Rhein-Lahn-Kreis mehrere Patienten gegeben, die einen Hospizplatz benötigt hätten und diesen erst nach langer Suche in weiter entfernten Hospizen gefunden hätten. „Wir brauchen sehr schnell und händeringend Abhilfe, weil im Rhein-Lahn-Kreis kein einziger Hospizplatz vorhanden ist“, sagte er.

Das geplante Hospiz Rhein-Lahn soll acht Betten haben. Mit der bereits erfolgten Gründung einer Betreiber gGmH sei man weit gekommen, sagte der Vorsitzende des Fördervereins. Landrat Puchtler, der selbst beim Charity Run über zehn Kilometer mitlief, verglich den Weg hin zum stationären Hospiz mit einem Querfeldeinlauf mit Hindernissen. Doch es gehe darum, letztendlich das Ziel zu erreichen. In einem lebenswerten Kreis gehöre es auch dazu, das Leben in einem gebührenden Rahmen abschließen zu können.

Uwe Bruchhäuser, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau, versicherte dem Förderverein: „Was die Verbandsgemeinde tun kann, werden wir tun.“ Nassaus Stadtbürgermeister Manuel Liguori – auch er schnürte am Samstag die Laufschuhe – erklärte: „Die Stadt Nassau steht voll hinter dem Projekt. Wir unterstützen, wo wir können.“ Er hoffe, dass man das Hospiz „hoffentlich in Nassau realisieren könne“.

Dann hatte Frank Ackermann, der Moderator des Tages, das Sagen. Er gab den Startschuss zum Zehn-Kilometer-Lauf. Rund 80 Läuferinnen und Läufer gingen an den Start. Noch mehr waren es, die sich anschließend auf die Fünf-Kilometer-Strecke begaben. Zu ihnen gehörten auch schnell gehende und walkende Menschen.

Etliche Sportlerinnen und Sportler meldeten sich noch kurz entschlossen vor Ort, sodass es insgesamt 160 Teilnehmer waren. Kinder, die mit ihnen kamen, nahmen den Spielplatz ein, Ältere genossen, was der Gastronom des Stein-Park-Cafés anbot. So wurde die Wohltätigkeitsveranstaltung auch zu einem Familienfest. An der Strecke applaudierten die Zuschauer und feuerten die Läuferinnen und Läufer an, während andere auf dem Veranstaltungsplatz einfach die Geselligkeit genossen. Gespannt wurden die Ersten im Ziel erwartet.

Pokale des Innenministers, Medaillen und Urkunden erhielten die Besten der Besten. So Manuel Schräder (Tribärs Sespenroth), der sich mit einer Zeit von 35:12:56 den ersten Platz über zehn Kilometer erlief. Ihm folgten Manuel Knie (Tribärs Sespenroth) und Julian André Molina (Team Runners Frankfurt). Bei den Frauen waren die ersten beiden Gewinnerinnen als aktive Triathleten schon mit dem Fahrrad davongefahren, ehe sie ihre Trophäen entgegennehmen sollten. Es waren Judith Wirth-Kather (SRL Triathlon Koblenz) mit 45:16:35 und Kim Essers (SRL Triathlon Koblenz). Platz drei sicherte sich Jennifer Wagner.

Auf die Fünf-Kilometer-Strecke begaben sich sowohl Läufer als auch Schnellgeher und Walker. Bei den Läufern siegte Marek Spriestersbach (Diezer TSK Oranien) mit 17:20:83 vor Christian Robin (LC Villach) und Heinrich Metzker. Bei den Frauen errang Chantal Buschung (Asics Frontrunner TG Camberg) mit 20:20:71 den ersten Platz. Zweite wurde Laura Behnke (Tritime Women), Dritte Isabel Rübsamen (Tribärs Sespenroth). Die schnellste Walkerin war Sibylle Nickel (LG Brechen) mit 39:55:17, gefolgt von Klemens Nagel (Running Team Bad Ems) und Peter Kras (LT Mittelrhein Koblenz).

Die beiden größten Laufgruppen waren zum einen die Mannschaft der Firma Rewe Pebler (Nassau) sowie das Team der Firma Fritz-Stephan-Medizintechnik aus Gackenbach, die den Fünf-Kilometer-Lauf mit Erfolg absolvierten.

Unterdessen interessierte man sich am Rande der Laufstrecke auch für den Fortgang des Hospiz-Projektes. Wenn alles gut läuft, sagte Dr. Schencking, könne Ende 2022 oder Anfang 2023 mit einem Baubeginn gerechnet werden. Vorher seien im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens die Anregungen und Bedenken der Bürger und Fachbehörden sowie die Entscheidung des Nassauer Stadtrates abzuwarten.

Wer den Förderverein unterstützen möchte, findet im Internet weitere Informationen unter www.fv-hospiz-rhein-lahn.de