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Nassau

Ausgleichsfläche gesucht: Geschützte Wiese wird für Hospizprojekt zum Problem

Von Carlo Rosenkranz
Die Wiese in Scheuern blüht im Sommer prächtig. Als magere Flachland-Mähwiese ist sie pauschal geschützt. Die Aufnahme aus dem vergangenen Juni zeigt unter anderem Wiesen-Flockenblumen (violett blühend) und die Gemeine Schafgarbe (weiß blühend).  Foto: Ursula Braun
Die Wiese in Scheuern blüht im Sommer prächtig. Als magere Flachland-Mähwiese ist sie pauschal geschützt. Die Aufnahme aus dem vergangenen Juni zeigt unter anderem Wiesen-Flockenblumen (violett blühend) und die Gemeine Schafgarbe (weiß blühend). Foto: Ursula Braun

Was früher weit verbreitet war, ist heute in Deutschland selten und schützenswert: die magere Flachland-Mähwiese. Hinter dem für Laien wenig geläufigen Begriff verbirgt sich ein wertvoller Lebensraum, der sich auf ungedüngten Wiesen entwickelt, die nur selten und erst nach der Blüte der Pflanzen gemäht werden. Eine solche Wiese gedeiht in dem Bereich der Mühlbachaue in Bergnassau-Scheuern, auf der ein Hospiz errichtet werden könnte.

Lesezeit: 3 Minuten
Will man das Vorhaben wie geplant umsetzen, muss anderswo Ersatz geschaffen werden. Benötigt werden dafür nach Einschätzung eines Fachmanns rund 1,6 Hektar Fläche. Die soll nun gesucht werden. Nicht mögliches Hochwasser, nicht eine Zunahme von Autoverkehr und nicht seltene Tierarten sind nach den bisherigen Erkenntnissen die größte Herausforderung auf dem Weg, ...
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Bunte Blütenvielfalt geht mit Vorkommen zahlreicher Insektenarten einher

Magere Flachland-Mähwiesen sind wenig gedüngte artenreiche Wiesen des Flach- und Hügellandes, die nur ein bis zwei Mal im Jahr gemäht werden.

Zum Vergleich: Für die Gewinnung von Silage als Viehfutter werden Wiesen bis zu vier Mal im Jahr gemäht. Je nach Standort kommen unterschiedliche geografische Variationen der mageren Flachland-Mähwiesen vor.

Dazu zählen die im Frühling durch die Kuckucks-Lichtnelke rosa getönten Wiesen der Bachauen, die salbeiblauen, trockenen Glatthaferwiesen des Sommers in den kalkreichen Gebieten und in den Flussauen und auch die mit weißen, gelben sowie blauen Blumen durchmischten Flachland- und Berg-Glatthaferwiesen. Im Westerwald zum Beispiel prägt das Dunkelrot des Großen Wiesenknopfes dann im August das Bild der frischen bis feuchten Mähwiesen.

Flachland-Mähwiesen gehören zu den charakteristischen Wiesentypen in Rheinland-Pfalz. Die unterschiedlichen Ausprägungen der bunten, blütenreichen Wiesen bestimmen vom Frühling bis in den Sommer das Landschaftsbild der Regionen.

Typische Glatthaferwiesen zeichnen sich durch ein breites Spektrum an Pflanzenarten aus, das wiederum mit dem Vorkommen vieler Tierarten, insbesondere zahlreicher Insektenarten, einhergeht. Flachland-Mähwiesen sind in Rheinland-Pfalz in allen Naturräumen zahlreich vertreten. Viele sind jedoch zum Beispiel durch Überdüngung floristisch verarmt. Typische, floristisch reiche Vorkommen dieses Lebensraumtyps sind vergleichsweise selten.

Quelle: Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz

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