Kassenärztliche Vereinigung reformiert Bereitschaftsdienst
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz reformiert den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Das erklärte sie Anfang Februar in einer Pressemitteilung. Darin heißt es, dass mit dem demografischen Wandel „der Behandlungsbedarf einer älter werdenden Bevölkerung“ steige. Zudem müssten mehr Menschen über einen Hausbesuch versorgt werden. „Gleichzeitig nimmt aber auch der Ärztemangel zu“, steht in der Pressemitteilung. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst müsse einen steigenden Behandlungsbedarf also „mit tendenziell sinkender zur Verfügung stehender Ärztezeit abdecken“. Die Reform sehe drei Stufen vor. Die erste Stufe sei Anfang Januar die Einführung des Patientenservices unter der Telefonnummer 116117 gewesen. Die Rufnummer ist kostenfrei und bundesweit einheitlich. Sie ist 24 Stunden erreichbar. Wie Dr. Rainer Saurwein, Pressesprecher der KV Rheinland-Pfalz, unserer Zeitung erläutert, könne das medizinische Fachpersonal der Hotline bereits eine Ersteinschätzung geben, ob es sich bei dem Patienten um einen Notfall handele oder ob der Gang zum Hausarzt am nächsten Tag ausreiche. So sollen die ärztlichen Bereitschaftsdienste und Notaufnahmen der Krankenhäuser entlastet werden.
Die zweite Stufe der Reform stelle eine Vergrößerung einzelner Bereitschaftsdienstregionen dar. Vier Bereitschaftspraxen sollen zum 1. Juli in benachbarte Praxen integriert werden: Ingelheim, Kirn, Rockenhausen und Wissen. Nastätten sei hier nicht betroffen, wie Saurwein unserer Zeitung erläutert.
Stufe drei der Reform sieht vor, Hausbesuche von den Ärztlichen Bereitschaftspraxen zu entkoppeln. „Für den Hausbesuchsdienst sollen zukünftig eigene Ärztinnen und Ärzte eingeteilt werden, welche die Hausbesuche in einer weit größeren Region effizienter abdecken können“, schreibt die KV in ihrer Pressemitteilung. Der Patientenservice (116117) solle die diensthabenden Ärzte dann „fahrzeitoptimiert zu den einzelnen Hausbesuchen steuern“. Begonnen werde im Laufe des Jahres mit einer Testregion. Habe sich das Konzept erfolgreich etabliert, solle es auf die übrigen Regionen in Rheinland-Pfalz ausgeweitet werden. csa