Der Unglückstag vor einem Jahr
Am Sonntag, 30. August 2020, gegen 18.35 Uhr entgleiste der mit Dieselkraftstoff beladene Kesselwagenzug (DGS 49077), der sich auf der Fahrt von Rotterdam nach Basel befand, beim Streckenwechsel kurz vor dem Bahnhof Niederlahnstein in der Gleisverbindung Weiche 35 – Weiche 18. Der Zug sollte von Koblenz auf der Strecke 3710 über die Horchheimer Brücke kommend im Bahnhof Niederlahnstein auf die Rheinstrecke 3507 in Richtung Oberlahnstein wechseln. Der Fahrweg war über die Weichenverbindung nach Gleis 8 eingestellt und ab dem Zwischensignal S 105 mit 40 km/h signalisiert.
In einem leichten Gleisbogen entgleiste der Zug. Das Triebfahrzeug sowie acht beladene Mineralölkesselwagen gerieten aus den Schienen, sechs der entgleisten Wagen kippten um. An zwei Kesselwagen wurde durch Puffereinwirkung die Tankwand perforiert, sodass rund 180.000 Liter Dieselkraftstoff ausliefen und ins Erdreich gelangten. Die Bemühungen, den Kraftstoff aus dem Boden zu entfernen, dauern noch immer an. Der Zugunfall hatte einen Großeinsatz aller verfügbaren Rettungskräfte ausgelöst und vor allem die Frage aufgeworfen, wie sicher die Bahnstrecken sind.