Zwei Tschechow-Stücke in lauschiger Atmosphäre
Zwei Tschechow-Stücke in lauschiger Atmosphäre: Lahnfestival feiert Auftakt im Bad Emser Schützenhof
Bekannte Gesichter für umtriebige Bad Emser Kulturfreunde: Alle drei Schauspieler standen im Rahmen des Lahnfestivals bereits im vergangenen Jahr auf der Bühne. Von links: Markus Angenvorth, Luisa Camille Tritzschler, Madeleine Niesche
Fernando Gelaf/M. Niesche/Guido

Es geht los: Das Lahnfestival Gegen den Strom geht in die nächste Runde. Den Auftakt machen dabei gleich zwei Theaterstücke des russischen Schriftstellers Anton Tschechow, und zwar an einem besonders lauschigen Schauplatz: im Schützenhof in Bad Ems am Samstag, 30. April, um 19.30 Uhr.

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Bekannte Gesichter für umtriebige Bad Emser Kulturfreunde: Alle drei Schauspieler standen im Rahmen des Lahnfestivals bereits im vergangenen Jahr auf der Bühne. Von links: Markus Angenvorth, Luisa Camille Tritzschler, Madeleine Niesche
Fernando Gelaf/M. Niesche/Guido

Mit den beiden Stücken „Der Bär“ und „Der Heiratsantrag“ hat der Dichter zwei berühmt gewordene Einakter geschrieben, die er selbst der Gattung „Schwank“ oder „Scherz“ zuschrieb, also einer volksnahen Geschichte mit humorigem Inhalt.

Dabei liegen bei Tschechow Lachen und Weinen immer ziemlich nah beieinander, so auch bei den beiden Stücken, die das Lahnfestival eröffnen. In „Der Bär“ wird eine trauernde Witwe von einem Rüpel heimgesucht, dem der verstorbene Mann noch Geld schuldete. Die vermeintlich zarte Frau setzt sich so trefflich zur Wehr, dass das Stück so ganz anders endet, als man erwartet.

Ähnlich überraschend ist die Wendung im Einakter „Der Heiratsantrag“ – zwei Geschichten, deren konträre Handlungsstränge sich wunderbar ergänzen dürften. Beide „Scherze“ stammen übrigens aus dem Jahr 1888.

Das dreiköpfige Ensemble wird umtriebigen Bad Emser Kulturfreunden dabei sehr bekannt vorkommen: Markus Angenvorth etwa spielte im vergangenen Jahr im Rahmen des Lahnfestivals die Rolle des Lehrers in „Die Frau vom Meer“. Ebendort glänzte Luisa Camille Tritzschler als Bolette und überzeugte außerdem in „Ein Jude in Paris“ als Geliebte.

Schließlich ist auch Madeleine Niesche in beiden Tschechow-Stücken zu sehen. Die bekannte Theater- und Fernsehschauspielerin übernimmt die Rollen der Witwe in „Der Bär“ und der Gutsbesitzerin in „Der Heiratsantrag“. Dabei ist Madeleine Niesche nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne aktiv: Als Geschäftsführerin des Festivals Gegen den Strom unterstützt sie nun den langjährigen Intendanten Diethelm Gresch. Eine prominete Besetzung also, die viel Unterhaltung verspricht. Die Regie führt Annegret Ritzel, für die Kostüme zeichnet Gera Graf verantwortlich.

Für die besondere Atmosphäre dürfte der Schützenhof als Aufführungsort sorgen, dessen liebevoll restaurierte Hotelhalle Spielstätte wird. Tschechow selbst besuchte zwar nie Bad Ems, schätzte aber die Annehmlichkeiten von Kurbädern wie Baden-Baden, wo er regelmäßig kurte und auch verstarb. In Zusammenarbeit mit der Designerin Andrea Jacobi (meinweiss), die den außergwöhnlichen Ort zur Verfügung stellt, dürfen sich die Zuschauer auf unterhaltsames Theater in erlesenem Kreis samt einem kleinen Bankett freuen. cet

Karten kosten 18 Euro, ermäßigt 9 Euro und sind im Vorverkauf bei Andrea Jacobi, Telefon 0177/3145 421 oder via E-Mail info@meinweiss.de erhältlich.

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