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Nastätten

Zu viele Patienten: Arztpraxis in Nastätten schließt

Von Cordula Sailer
Uwe Junker (Bild) und sein Kollege Gerhard Weis schließen ihre Nastätter Praxis für Allgemeinmedizin Ende kommender Woche. Seit Juli sind sie nur noch zu zweit in der Praxis, eine Kollegin ist ausgestiegen. Die Betreuung der Patienten sei zu zweit nicht zu schaffen, sagt Junker.  Foto: Cordula Sailer
Uwe Junker (Bild) und sein Kollege Gerhard Weis schließen ihre Nastätter Praxis für Allgemeinmedizin Ende kommender Woche. Seit Juli sind sie nur noch zu zweit in der Praxis, eine Kollegin ist ausgestiegen. Die Betreuung der Patienten sei zu zweit nicht zu schaffen, sagt Junker. Foto: Cordula Sailer

Am kommenden Donnerstag, 30. Oktober, wird die Hausarztpraxis von Uwe Junker und Gerhard Weis in der Nastätter Römerstraße zum letzten Mal geöffnet haben. Der Grund: Seit 1. Juli sind die beiden nur noch zu zweit in der Praxis, eine Kollegin ist ausgestiegen. Zu zweit, so Junker, sei die Patientenbetreuung nicht zu stemmen. „Wir sind nicht mehr arbeitsfähig aufgrund zu vieler Patienten“, erklärt der Arzt.

Lesezeit: 3 Minuten
Junker praktiziert seit 1993 in Nastätten. Damals hat er die Praxis gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Rothländer geführt. „Dann waren wir schnell zu dritt“, erzählt Junker. In guten Zeiten hätten fünf Ärzte inklusive eines Assistenzarztes in der Hausarztpraxis gearbeitet. Jetzt sind es nur noch er und Gerhard Weis. Etwa 3000 ...
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Petition im Internet

In und um Nastätten hören in Kürze mehrere Hausärzte auf: Die Praxis Junker/Weis schließt Ende Oktober; zum Jahreswechsel gehen zwei Ärzte des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Mühlbachtal, der ärztliche Leiter Dr. Dieter Hoffmann als auch sein Kollege Werner Schwehn in den Ruhestand. Ebenfalls angekündigt hat dies Dr. Jörg Schmitz aus Nastätten.

Ende Juni 2020 folgt ihnen Miquel Palacios in den Ruhestand, der ebenfalls im MVZ arbeitet. Das St.-Elisabeth-Krankenhaus Lahnstein als Hauptgesellschafter des MVZ erklärt, sich „in Verhandlungsgesprächen für eine Nachfolgeregelung“ zu befinden und prüfe gleichzeitig „die Möglichkeit eines Rotationssystems aus Assistenzärzten des St.-Elisabeth-Krankenhauses“. Eine Petition zum „Ärztemangel im Raum Nastätten“ hat auf der Internetplattform openPetition bereits mehr als 1900 Unterstützer. Sie richtet sich an die Kassenärztliche Vereinigung, den Landrat und die Kreisverwaltung, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die Verbandsgemeindeverwaltung sowie die Stadtverwaltung. Die Furcht geht um, das mehrere Tausend Patienten bald ohne Hausarzt dastehen oder weite Fahrstrecken in Kaufen nehmen müssen. „Es ist nicht zumutbar und für viele gar nicht möglich, einen Hausarzt in Koblenz, Bad Schwalbach oder sonst wo aufzusuchen“, heißt es in der Petition. Stadt und Verbandsgemeinde sind in Gesprächen mit der Kassenärztlichen Vereinigung, wie Nastättens Bürgermeister Marco Ludwig unserer Zeitung erklärt. In der jüngsten Stadtratssitzung am Mittwoch gab Ludwig bekannt, dass es in Kürze eine Bürgerversammlung zum Thema ärztliche Versorgung geben werde. csa

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