Winden

Winden hat lange gewartet: Dorfautomat schließt Versorgungslücke

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Peter Kröner unterstützt das Vorhaben Dorfautomat finanziell, damit der Strom nicht zulasten der Gemeinde geht. Gemeindearbeiter Thomas Kurth, der Gemeinderat und Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid begrüßen diese Initiative. Foto: Gebhard Linscheid

Viele Monate hat es gedauert, ehe der Antrag von Gemeinderatsmitglied Sascha Ludwig umgesetzt wurde. Doch nun ist es so weit: Am Dorfcafé Winden ist ein Dorfautomat aufgestellt worden. Nachdem sich ein Anbieter gefunden und der Aufstellungsort geklärt hatten, die Übernahme der Stromkosten gesichert und die Baugenehmigung erteilt waren, kann der Dorfautomat nun eine Versorgungslücke schließen.

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Hintergrund für das Gerät ist der weite Weg bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit und die Beobachtung, dass oftmals zu viele Lebensmittel gekauft werden, die dann später entsorgt werden müssen. Außerdem ist es auf dem Land normal, dass man für jeden Einkauf ins Auto steigt – und wer kein Auto hat, der kann auch nichts einkaufen. Der Dorfautomat soll dies nun ändern. An ihm sind die wichtigsten Grundnahrungsmittel wie Milch, Kartoffeln, Eier, Nudeln, Wurst und Käse, Brot und Brötchen zu haben, aber auch Snacks und Getränke – immer frisch und dank zentralem Einkauf sogar zu marktüblichen Preisen.

Dorfautomaten gibt es rund um Taunus, Westerwald, Eifel und Hunsrück bereits in mehr als 50 Dörfern. Sie verfügen über eine Kühlung und haben ein recht breites Angebot. Möglich sind Brot und Brötchen, Eier, Wurst, Käse, Margarine, Milch, Nudeln, Brotaufstriche, Snacks und Getränke, im Sommer sogar Würstchen und Steaks für den spontanen Grillabend. Das Angebot weicht von Automat zu Automat ein wenig ab und orientiert sich an der Nachfrage im jeweiligen Ort.

Beliefert werden die Automaten mit vollelektrischen Transportern. An sonnigen Tagen versorgt die firmeneigene Fotovoltaikanlage die Fahrzeuge vollständig mit der nötigen Energie. 20 Euro pro Tag, das ist das Umsatzziel des Dorfautomaten. Die Gemeinde ist am Umsatz beteiligt, das Geld soll für den Unterhalt des Spielplatzes und des Kneippbeckenbereichs verwendet werden. Die Gemeinde stellt zwar Strom und Standort zur Verfügung, muss darüber hinaus aber keinen Betriebsbeitrag bezahlen und wird auch nicht an Haftungen oder Verlusten beteiligt.

Die Stromkosten übernimmt für die nächsten drei Jahre ein Sponsor. Am Ende liegt es an der Bevölkerung, ob der Dorfautomat auch angenommen wird und sich das neue Angebot zur Erfolgsgeschichte für die Gemeinde und den Anbieter entwickelt. red