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Lahnstein

Weil sie Lebensmittel vor dem Müll retteten: Nils und Julia müssen vor Lahnsteiner Gericht

Von Karin Kring
Man sollte die Lebensmittelverschwendung bekämpfen – nicht „Containernde“, meinen Nils und Julia.
Man sollte die Lebensmittelverschwendung bekämpfen – nicht „Containernde“, meinen Nils und Julia. Foto: Karin Kring

811 Millionen Menschen auf der Welt hungern. Gleichzeitig werden 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel jedes Jahr verschwendet, weggeworfen oder landen im Müll. Eine Absurdität ohnegleichen. Julia und Nils wollen dagegen etwas tun. Sie retten weggeworfene Lebensmittel aus den Müllbehältern von Supermärkten, verteilen sie an Menschen, die sie brauchen, an Freunde oder verwenden sie selbst. Jetzt müssen die beiden Koblenzer Studenten sich dafür vor dem Amtsgericht Lahnstein verantworten.

Lesezeit: 4 Minuten
Der Vorwurf: Hausfriedensbruch. Ein Lebensmittelmarkt in Lahnstein hat Anzeige erstattet.Was Julia und Nils (Nachnamen sind der Redaktion bekannt) tun, nennt sich „Containern“, „Lebensmittel-Retten“, „Mülltauchen“ oder auch englisch „dumpster-diving“. Menschen holen, meist nach Ladenschluss, noch verwertbare Lebensmittel aus dem Müll und retten sie. Das ist überhaupt erst möglich, weil Lebensmittelketten tagtäglich bis ...