Rhein-Lahn

Wegen Coronalügen und Verschwörungsmythen: Jusos fordern Absage von Xavier-Naidoo-Konzert auf der Loreley

Xavier Naidoo ist vielen noch als schmusiger Soulsänger bekannt, der mit Cassandra Steen oder Vanessa Mai zusammenarbeitete. Seine neuen Mitmusiker rappen dagegen von Staatsfeinden, Corona-Diktatur und gewaltsamem Widerstand.
Xavier Naidoo ist vielen noch als schmusiger Soulsänger bekannt, der mit Cassandra Steen oder Vanessa Mai zusammenarbeitete. Seine neuen Mitmusiker rappen dagegen von Staatsfeinden, Corona-Diktatur und gewaltsamem Widerstand. Foto: picture alliance / dpa

Die Jusos Rhein-Lahn wollen nicht, dass Xavier Naidoo auf der Freilichtbühne Loreley auftritt. Grund sind Textpassagen des bekannten Sängers in seinem jüngsten Lied, in dem er laut der SPD-Jugendorganisation gemeinsam mit anderen Rappern ein regelrechtes Feuerwerk der Verschwörungsmythen und Coronalügen loslasse.

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Nachdem die Loreley Freilichtbühne am Montagnachmittag bekannt gab, dass das für diesen Sommer geplante Konzert mit Xavier Naidoo erst im nächsten Jahr stattfinden wird, sei den Jusos Rhein-Lahn um ihren Vorsitzenden Marc Schieche sofort klar gewesen, dass die Veranstaltung umgehend abgesagt werden müsse.

Die Jusos richten ihre Forderung, wie sie in einer Pressemitteilung erklären, sowohl an das Management der Freilichtbühne Loreley Venue Management GmbH als auch an die Stadt St. Goarshausen. „Es kann unmöglich im Interesse der Stadt sein, eine solche Person in unserer Heimat zu begrüßen“ heißt es im Schreiben der Jusos an Stadtbürgermeister Nico Busch.

Die Grenzen des Sagbaren dürften nicht weiter verschoben werden. „Rassismus, Antisemitismus, Gewaltfantasien und die Leugnung wissenschaftlicher Tatsachen sind nicht salonfähig und stehen daher nicht zur Disposition. Wir erwarten, dass hier klare Kante gezeigt wird. Die Menschen unserer Heimat sind weltoffen, schätzen kulturelle Vielfalt und Toleranz. Für Verschwörungsideologen und Demokratiefeinde, für Hass und Hetze hat unsere Heimat keinen Platz“, so die deutlichen Worte des Vorstands.

Die Debatte um die Verschiebung des Konzerts hatte bereits wenige Minuten nach der Bekanntgabe Fahrt aufgenommen und auch dort zeigten sich viele Menschen entsetzt über diese Meldung. Zuvor hatten bereits die Stadt Rostock die geplanten Konzerte gestrichen, und auch Xavier Naidoos Heimatstadt Mannheim hat überlegt, die Konzerte abzusagen.