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Oberbachheim

Von wegen Kneipensterben: In Oberbachheim fließt Bier gegen den Strom

Von Bettina Tollkamp-Bretz
„Oase in der Kneipenwüste“: Rund um Oberbachheim ist alles ausgestorben, da belebt Marco Gatto die Dorfschänke neu.
„Oase in der Kneipenwüste“: Rund um Oberbachheim ist alles ausgestorben, da belebt Marco Gatto die Dorfschänke neu. Foto: Bettina Tollkamp-Bretz

Wenn vom „Dorfkneipensterben“ die Rede ist, schwingt Trauer mit: Um Menschen, die man nicht mehr oft sieht, um Orte, die vertraut, behaglich und im besten Falle auch noch sättigend waren, um Feste, mal fröhlich, mal tröstlich, aber immer in der Gemeinschaft von Nachbarn, Verwandten, Bekannten. Mit jeder Dorfkneipe, die zumacht, geht ein Stück Lebensqualität verloren. Ein Glück, wenn das mal andersrum passiert, so wie in Oberbachheim.

Lesezeit: 4 Minuten
Das Klischee der Dorfwirtschaft im romantischen Fachwerkhaus mit Butzenscheiben erfüllt die Oberbachheimer Dorfschänke allerdings eher nicht. Im Erdgeschoss des Dorfgemeinschaftshauses gelegen, ein kleiner Parkplatz davor, eine Anschlagtafel für Ortsnachrichten an der Seite - alles funktional und sauber, aber wenig charmant von außen. Wenn man jedoch durch die Tür hineingeht, den ...
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Dehoga-Vize Weinand zum Kneipensterben auf dem Land

Vor Corona schien die Entwicklung unaufhaltsam: Deutschlandweit sank von 2013 bis 2019 die Zahl der Wirtschaften um fast ein Drittel. Bürokratie, Personalmangel, keine Nachfolger – die Gründe waren vielfältig, auch Landflucht ließ die Kneipen veröden. Die Gastronomie im ländlich-geprägten Rheinland-Pfalz war besonders gebeutelt. Nun machten Corona und die Immobilien-Preissteigerung das Landleben attraktiver, der Zuzug wächst, auch der Zug zur Dorfkneipe?

Dehoga-Vizepräsident Lothar Weinand bestätigte im Gespräch, dass unter den 13.000 Gastro-Betrieben im Land zumindest der Trend zur Regionalität wächst: „Einzelne Kneipen, die ihr Angebot auf nahe Produkte einstellen, haben Zulauf.“ Auch mehr umweltschonender Urlaub in der Nähe könnte die Kneipen wiederbeleben. „Viele werden bald sagen: Ich fliege nicht nach New York, ich fahre jetzt lieber nach Oberbachheim und gehe mit Freunden wandern.“ to

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems
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