Steigende Schülerzahlen: Alte Kita als Mittel gegen Platzmangel?
Wie problematisch Platzmangel an einer Grundschule sein kann, lässt sich in Bad Ems beobachten. Dort platzt die größte Einrichtung ihrer Art in der Stadt, die wie das Nassauer Pendant nach dem Freiherrn vom Stein benannt ist, aus allen Nähten. So weit will man es in Nassau nicht kommen lassen, wenn es sich vermeiden lässt. Deshalb hat Schulleiter Thorsten Winkes kürzlich angeregt, dass die Verbandsgemeinde die benachbarte ehemalige Kindertagesstätte am Bachbergweg weiterhin in ihrer Obhut behält und der Grundschule dadurch Möglichkeiten offenhält, falls die Schülerzahlen ansteigen. Eine Investition in die Zukunft wäre es Schulleiter Winkes zufolge, das Kita-Gelände nicht an die Stadt zurückfallen zu lassen, die Grund und Boden aus finanziellen Gründen wohl verkaufen müsste. Immobilie und Außenfläche sollten seiner Auffassung nach in öffentlicher Hand bleiben. Die unmittelbare Anbindung an die Grundschule spreche dafür, die alte Kita dauerhaft für die Schule nutzbar zu machen. Schon bald könnte erhöhter Raumbedarf bestehen.
„Die Zahlen aus dem Melderegister lassen einen Anstieg der Schülerzahlen vermuten“, meint Thorsten Winkes. „Es könnte durchaus sein, dass wir längerfristig wieder eine vierzügige Grundschule werden.“ Dann müssten alle vorhandenen Räumlichkeiten für den Unterricht der Klassen genutzt werden. Für die Betreuende Grundschule, die Schulbibliothek und den Musikraum wäre laut Winkes dann kein Platz mehr. Wenn in den kommenden Jahren also vier Eingangsklassen gebildet werden müssten, würde der Raumbedarf über die kommenden Jahre deutlich anwachsen. „Je nach Zuzug verschärft sich der Bedarf noch zusätzlich“, so Winkes. „Es bliebe somit wenig Platz für die Betreuung, für die notwendigen Räumlichkeiten der sonstigen schulischen Förderung, Heimatsprachenunterricht, Bibliothek und Schulsozialarbeit übrig.“ crz