Braubach

Umgehungsstraße für Braubach: Alternativtrasse wird gesucht

Lastwagen in Braubachs Ortsmitte Tag für Tag: Seit Jahren fordert die Bürgerinitiative „Braubach lebenswerter“ eine Ortsumgehung. Die möglichen Trassen wurden von der Unesco vorerst abgelehnt.  Foto: Karin Kring
Lastwagen in Braubachs Ortsmitte Tag für Tag: Seit Jahren fordert die Bürgerinitiative „Braubach lebenswerter“ eine Ortsumgehung. Die möglichen Trassen wurden von der Unesco vorerst abgelehnt. Foto: Karin Kring

Die Ortsumgehung Braubach ist für die Verbandsgemeinde Loreley ein wichtiges Projekt – nach der Kritik der Unesco- und Icomos-Vertreter an den beiden bisher geplanten Trassenvarianten der Ortsumgehung hat sich VG-Bürgermeister Mike Weiland nun an die Landesregierung in Mainz gewandt. Darüber berichtet er in einer Pressemitteilung.

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Demnach sei die klare Ablehnung durch die Welterbevertreter „zu erahnen gewesen“, wie er erklärt. Für Weiland gehe damit auch die klare Forderung an die Landesregierung einher, sich Gedanken um Alternativen zu machen. Damit wolle er auch der Bürgerinitiative Braubach lebenswerter den Rücken stärken, betont Weiland: „Wenn nun beide Varianten von der Kommission vom Tisch gefegt werden, ist es auch an deren Stelle, welterbegerechte Alternativen aufzuzeigen und nicht nur zu sagen, dass es nicht geht.“

Unesco und Icomos fordern laut Weiland, weniger Lkw zuzulassen und weitere Alternativen zu prüfen. „Das hilft der Stadt und den betroffenen Menschen nicht weiter.“ Auch eine Unesco müsse zum Schutz und Erhalt der Braubacher Altstadt „an anderer Stelle Kompromisse eingehen, wenn man wirklich vorankommen“ wolle. In seinem Schreiben an das Mainzer Verkehrsministerium richtete Weiland den dringenden Appell, im Sinne der Braubacher Bevölkerung schnellstmöglich Alternativvorschläge auf den Tisch zu legen und weitere mögliche Trassenführungen zu prüfen, zu visualisieren und den Welterbehütern erneut vorzulegen.

Das könne nach seiner Ansicht eine dritte Variante sein, die bereits von der Bürgerinitiative erstellt wurde und für deren Visualisierung der zuständige Landesbetrieb Mobilität (LBM) an sich nur noch den Auftrag aus dem Verkehrsministerium benötige.

Sowohl bei einem zwischenzeitlichen Gespräch beim LBM Diez als auch beim persönlichen Treffen mit der rheinland-pfälzischen Verkehrsministerin Daniela Schmitt in Mainz hat Weiland dieses Thema erneut gesetzt, weil bis dahin auf sein Schreiben im Januar hin noch keine schriftliche Rückmeldung der Ministerin vorlag. Nun hat zumindest das Innenministerium geantwortet – Weiland wertet dies als „ersten Schritt in die nächste Runde“.

In der Antwort, die durch Innenstaatssekretärin Simone Schneider erfolgte, heißt es „Im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau wird daher derzeit überlegt, den LBM mit einer ergänzenden beziehungsweise optionalen Alternativenprüfung zu beauftragen.“ Weiterhin stehe man mit der unteren Straßenverkehrsbehörde im Kontakt, „um die Möglichkeit einer Einschränkung des Schwerlastverkehrs zu prüfen“.

Diese neue Information hat Mike Weiland auch dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative, Helmut Veit, übermittelt. „Die Alternativenprüfung ist der richtige Schritt, aber die Überlegungen sollten möglichst schnell in konkrete Taten umgesetzt werden.“ Man müsse hier endlich einmal Schritte nach vorn kommen, so Weiland. red/tl