Michaela Cetto zum Wahlkampf: Stadt braucht diskutable Ideen, keine Wahlkampfblasen
Eine Kita im ehemaligen Penny-Markt, eine Tiefgarage unter der Wiese vor der katholischen Kirche – während die beiden anderen Kandidaten fürs Stadtbürgermeisteramt in Bad Ems, Frank Ackermann (SPD) und Markus Wieseler (FDP), bislang einen eher ruhigen Wahlkampf bestreiten, biegt die CDU mit spektakulären Ideen um die Ecke – und macht dabei tüchtig von sich reden.
Vor allem in den sozialen Netzwerken wird heftig diskutiert, viele Daumen nach oben gegeben, aber auch mit Argumenten gegen die CDU-Ideen „scharf geschossen“. Das Tiefgaragen-Thema auf der offiziellen Facebook-Seite des CDU-Kandidaten ist so hochgekocht, dass die Kritiker sogar mutmaßten, ihre Kommentare seien gelöscht und einzelne Personen zumindest zeitweise gesperrt worden. Zensur oder technisches Problem? Mittlerweile jedenfalls sollen alle Kommentare wieder lesbar sein.
Der Wahlkampf ist nicht nur die Zeit großer Visionen und Versprechen, sondern auch höchster Sensibilität unter den Parteien und Gruppierungen, die sich im Rennen um die Krone häufig nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen. Die Frage ist: Was bleibt am Ende der Schlacht für die Stadt und ihre Bürger – realisierbare Ideen und konstruktives Miteinander oder viel Lärm um nichts? Hinsichtlich der Kita-Idee lohnt sich vielleicht ein zweiter Blick. Die Tiefgaragen-Idee ist wohl eher „unterirdisch“.
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