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Lahnstein

Städtische Bühne in Lahnstein zeigt, wie ein stotternder Prinz zum König wird

Von Karin Kring

Ein Mann hält eine Rede – und niemand kann seinen Worten folgen und zuhören. Enttäuscht und betroffen klappen die britischen Zuhörer ihre Regenschirme wieder zusammen und verlassen den Ort. So wie in der Anfangssequenz des Stückes „The King's Speech (Die Rede des Königs)“, das auf der Städtischen Bühne Lahnstein jetzt eine gelungene Premiere feierte, könnte es gewesen sein, als Prinz Albert, Herzog von York, im Wembley Stadion seine erste Ansprache hielt. Sein Stottern und seine Unsicherheit lassen den Auftritt zu einem Fiasko werden. Die Geschichte ist bekannt, spätestens seit des einfühlsamen und vielfach ausgezeichneten Films, den Regisseur Tom Hooper 2010 drehte. Am Anfang allerdings war das Theaterstück von Davis Seidler, das nach dem Film wieder vielfach gespielt wurde. Friedhelm Hahn hat es auch für die Lahnsteiner Bühne inszeniert – gemeinsam mit seinem Ensemble ist ihm ein einfühlsames und doch amüsantes Stück gelungen.

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Da ist der verunsicherte, gehemmte und fast schon verzweifelte Prinz Albert, von seinen Brüdern nur despektierlich „Berti“ genannt, den der vielseitige Rocco Hauff mit strenger britischer Frisur und spitzem Gesichtsausdruck, aus jeder Pore Unsicherheit verkörpernd und – nie lächelnd – darstellt. Da ist aber vor allem Lionel Logue, der australische ...