Nassau

Stadt Nassau fordert nach Paracelsus-Aus: Regelversorgung erhalten

Das Aus der Paracelsus-Klinik hat Auswirkungen für die Menschen der Region. Die Stadt Nassau reagierte nun mit einer Stellungnahme. Foto: Michaela Cetto
Das Aus der Paracelsus-Klinik hat Auswirkungen für die Menschen der Region. Die Stadt Nassau reagierte nun mit einer Stellungnahme. Foto: Michaela Cetto

Die geplante Schließung der Paracelsus-Klinik in Bad Ems zum 31. März beschäftigt auch die Bürgerinnen und Bürger in Nassau. Der Stadtrat hatte sich jüngst über die Geschehnisse ausgetauscht und bezieht nun Stellung zu der Situation in Bad Ems, die Konsequenzen auch auf Nassau und die gesamte Region haben wird. Im Folgenden wird aus der Pressemitteilung des Gremiums zitiert, die von Stadtbürgermeister Manuel Liguori unterschrieben ist.

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Nach der endgültigen Schließung des Marienkrankenhauses 2020 existiere ab dem 1. April im Gebiet der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau kein Akut-Krankenhaus der Grund- oder Regelversorgung mehr. Im Gebiet des Rhein-Lahn-Kreises verblieben nur noch die Krankenhäuser in Lahnstein und Diez am Rand und das Krankenhaus in Nastätten in der Fläche.

Verschärft werde die Situation durch weitere Klinikschließungen im nördlichen Rheinland-Pfalz

„Keines der verbleibenden Krankenhäuser verfügt über ein vergleichbar großes Behandlungsspektrum wie die Paracelsus-Klinik in Bad Ems“, so Liguori in der Presseinfo. „Die Bevölkerung der Stadt Nassau ist somit gezwungen, auf die Krankenhäuser der weiteren Umgebung auszuweichen, um ein vergleichbares Behandlungsspektrum vorzufinden.“ Dies bedeute zunächst deutlich weitere Fahrt- oder Transportstrecken (nach zum Beispiel Montabaur sechs Kilometer mehr, nach Dernbach 8,5 Kilometer, zum Evangelischen Stift Koblenz 14 Kilometer, zum Kemperhof Koblenz 17 Kilometer, zum Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz 22 Kilometer, Limburg 20 Kilometer, HSK Wiesbaden 36 Kilometer, und das ist jeweils nur der einfach Weg).

Die Bevölkerung der Stadt Nassau ist somit gezwungen, auf die Krankenhäuser der weiteren Umgebung auszuweichen, um ein vergleichbares Behandlungsspektrum vorzufinden.

Stadtbürgermeister Manuel Liguori

„Noch gravierender erscheint die Tatsache, dass die angesprochenen Häuser bereits heute zum Teil voll belegt sind und eine Aufnahme nicht möglich ist“, heißt es in der Stellungnahme. „Vor diesem Hintergrund ist es anzuzweifeln, dass dort ausreichend Kapazitäten vorhanden sind, um Patienten, die bisher in Bad Ems stationär behandelt wurden, aufzunehmen.“

Flächendeckende Versorgung sollte aufrecht erhalten werden

Verschärft werde die Situation durch weitere Klinikschließungen im nördlichen Rheinland-Pfalz (zum Beispiel das Krankenhaus in Adenau) und im Raum stehende Bettenreduzierungen durch Klinikzusammenlegungen. Das Land Rheinland-Pfalz habe sich laut Landeskrankenhausplan unter anderem zum Ziel gesetzt, eine flächendeckende Versorgung aufrechtzuerhalten und eine Erreichbarkeit zu garantieren.

Die gewählten Vertreter der Stadt Nassau sehen es als erwiesen an, dass nach dem Wegfall des Marienkrankenhauses in Nassau der Wegfall der Paracelsus-Klinik den definierten Zielen des Landeskrankenhausplanes widerspricht. „Die entstehende Vakanz in der medizinischen Versorgung torpediert alle Bemühen zur Stärkung des ländlichen Raumes und stellt die Bevölkerung im Verhältnis zu den Ballungsräumen deutlich schlechter. Aus genannten Gründen wird daher unmissverständlich gefordert, ein Krankenhaus der Regelversorgung in Bad Ems zu erhalten.“ red