Synagoge wurde 1857 errichtet
Im Bemühen um die Finanzierung des Denkmals haben Stadtbürgermeister Armin Wenzel und die ehemalige Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Nassau, Brigitte Menzel-Wortmann, einige Fakten über die 1945 zerstörte Synagoge zusammengetragen. Demnach lebten seit Mitte des 18. Jahrhunderts etwa 30 jüdische Familien in der Stadt. „Die waren Nachbarn, Vereinsmitglieder, Gewerbetreibende, Staatsbürger wie alle anderen auch, bis zur nationalsozialistischen Verfolgung und Entrechtung nach 1933 und den Novemberpogromen 1938, die die Vertreibung und Deportation in die Vernichtungslager zur Folge hatten“, heißt es.
Die Synagoge wurde 1857 auf den Überresten eines ehemaligen Spitals errichtet und am 20. September eingeweiht. Bis zur Verwüstung 1938 war sie Mittelpunkt des religiösen Lebens der Juden in Nassau und Dausenau. Von den mehr als 100 jüdischen Bürgern blieb nach dem Pogrom niemand mehr in der Stadt. Seit Dezember 2010 erinnern 19 Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig vor den Häusern und Grundstücken der aus der Stadt vertriebenen und später ermordeten jüdischen Mitbürger. Die Verlegung der Stolpersteine wurde vom früheren Nassauer Beigeordneten Dieter Wortmann angestoßen.
Die gusseiserne Säule, die als Stele genutzt werden soll, stammt aus einem Geschäftshaus von Johanna Strauß, die einst in Nassau einen Lebensmittelladen betrieb. Sie verstarb 1937, ihre Tochter Paula wanderte 1938 in die USA aus. crz