Ob man wirklich „Entwarnung“ gegeben kann, was den Umschlag jeglicher Gefahrgüter im Rheinhafen angeht, wie dies die CDU nach dem Ortstermin annoncierte? Da wäre ich vorsichtig.
Dafür hatte Hafenchef Reindl einfach zu wenig Handfestes mitgebracht. Sicher, er erklärte, dass der angedachte Bodenaushub vom Tisch sei, aber es gibt ja noch reichlich andere Güter mit Emblem „gefährlich“. Außerdem machte Reindl deutlich, dass er für Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfung der rheinland-pfälzischen Häfen zuständig ist – und weder Stadtstrand noch Jachthafen oder Wohnbebauung stehen da ganz oben auf seiner Agenda. Und doch muss niemand in Lahnstein Sorgen haben, dass hier heimlich ein Umschlagplatz für Tausende Tonnen Sondermüll entsteht. Und auch die Rhenus, immerhin jahrzehntelang bewährter Arbeitgeber, wird kaum weggehen. Sie wird umstrukturieren und neue Möglichkeiten nutzen, die das Land durch den Zukauf von Flächen geschaffen hat.
Also kein Stadtstrand und auch keine Fahrradbrücke am Hafenköpfchen? Keine Ahnung. Zumindest aber machen Stadtspitze und Hafenbetriebe den Eindruck, als ob sie konstruktiv nach Lösungen suchen, die beiden Seiten helfen. Auch in Sachen Touristik, die Buga lässt grüßen. Klar ist: Es wird Veränderungen geben. Dass diese notwendig sind, nicht zuletzt durch das neue Wohngebiet Rheinquartier, steht außer Frage. Wichtig wird es sein, Bevölkerung und Kommunalpolitik mit einzubinden, möglichst viele Interessen zu bündeln, wie dies Reindl ausdrückte. Dahin gehend war dieses Treffen, das wohltuend frei von üblicher Parteiideologie blieb, ein guter Auftakt. Weitere Gespräche sollten folgen, auch und gerade mit Beteiligung der Öffentlichkeit.