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Holzappel

Sicht zugelegt: Herthasee hat wieder kräftig aufgetankt

Von Willi Schmiedel
Nach den ergiebigen Regenfällen seit Beginn des Jahres 2020 präsentiert sich der Herthasee bei Holzappel derzeit wieder einmal in seiner vollen Größe. Dabei hat er nicht nur an Höhe, sondern auch in seiner Fläche sichtbar zugelegt.
Nach den ergiebigen Regenfällen seit Beginn des Jahres 2020 präsentiert sich der Herthasee bei Holzappel derzeit wieder einmal in seiner vollen Größe. Dabei hat er nicht nur an Höhe, sondern auch in seiner Fläche sichtbar zugelegt. Foto: Willi Schmiedel

Der Herthasee ist wieder „voll da“. Auch ihm haben die ergiebigen Regenfälle seit Beginn des Wetterjahres 2020 rundum gutgetan. Während sich der Pegel des beliebten Badesees – als Folge der extrem trockenen Jahre 2018 und 2019 – noch im Januar bedenklich weit unterhalb seines Normalmaßes bewegte, hat er in den vergangenen Wochen sichtbar an Höhe und damit zugleich auch in seiner Fläche zugelegt.

Lesezeit: 2 Minuten
„Allein seit Anfang Februar ist der Wasserspiegel des Sees um rund 70 Zentimeter gestiegen“, weiß Thomas Gerheim vom Bauhof der Ortsgemeinde Holzappel, der die erfreuliche Entwicklung sehr interessiert mit regelmäßigen Messungen begleitet. Von entscheidender Bedeutung für den Ausgleich des durch Verdunstung entfleuchenden kostbaren Nasses ist ein geregelter Zulauf des Oberflächenwassers aus ...
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Der „wackere Hannes“ von Horhausen

Der originelle Name „Wackerhannes“ oder „Wackerhans-Teich“ als frühere Bezeichnung für den heutigen Herthasee hat die Fantasie der Menschen in der Esterau zu einer abenteuerlichen Sage angeregt, die vor allem bei älteren Einwohnern der Holzappeler Nachbargemeinde Horhausen in lebhafter Erinnerung geblieben ist.

Sie führt rund 400 Jahre zurück in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648), in dem die Menschen überall in Deutschland unter den Plünderungen und Drangsalen der zuletzt meist führerlosen Soldaten zu leiden hatten. Damals muss der See ein namenloser Tümpel gewesen sein, ein Art Hochmoor, in dem sich die Regen- und Schmelzwasser der nahen Höchst sammelten, ehe sie durch den „Hessebach“ und „Wäschbach“ (heute „Waselbach“) zur Lahn hin abflossen. Gegen Ende des „Großen Krieges in Deutschland“, so heißt es in der „Sage vom Wackerhannes“, nahm ein Trupp ausgehungerter schwedischer Soldaten Winterquartier in einem Waldstück bei Horhausen unweit der Straße nach Giershausen, das bis heute unter der Bezeichnung „Schwedenschanze“ bekannt ist. Von dort überfielen sie die umliegenden Dörfer und Gehöfte der Esterau und forderten unter Androhung brutaler Gewalt die Herausgabe ihrer letzten Vorräte an Essbarem. In Horhausen selbst war schon längst nichts mehr zu holen; doch auf dem Hahnerhof bei Holzappel könne man es einmal versuchen, hatte irgend jemand – vielleicht um sein eigenes Leben zu retten – den Soldaten als Tipp mit auf den Weg gegeben.

Und damit nahm zugleich auch das Schicksal seinen Lauf! Die Schweden griffen sich den erstbesten jungen Mann, der ihnen in Horhausen über den Weg lief, und befahlen ihm, sie schnell und sicher zum Ziel ihres verwerflichen Vorhabens zu führen. Hannes, so hieß der wackere Bursche mit wachen Sinnen, hatte aufmerksam zugehört, wenn im Dorf von den Grausamkeiten der Soldaten die Rede war. Er kannte auch den „Schwedentrunk“, wobei dem Opfer – an Händen und Füßen gefesselt und den Mund durch eine „Maulsperre“ weit geöffnet – so lange Mistjauche eingeflößt worden sei, bis er das Versteck des letzten Wintervorrats preisgab. Ihm taten die Bewohner des Hahnerhofs leid, und so fasste er einen wilden und ebenso mutigen Entschluss: Er führte die Truppe in Richtung Höchst, an dessen Fuß er das unheimliche Moor wusste, marschierte geradewegs mitten hinein in den schwach zugefrorenen Sumpf und versank mitsamt seinen Begleitern in dem bodenlosen Morast. wis

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