Bad Ems

Schlechter Radio- und Handyempfang im Bad Emser Tunnel: LBM erklärt Probleme und welcher Sender hörbar ist

Das Display des Mobiltelefons zeigt im 1,6 Kilometer langen Malbergtunnel in Bad Ems an, dass es nicht mit dem Netz verbunden ist. Von den drei großen Handynetzen funktioniert gegenwärtig nur das von Vodafone im Malbergtunnel.
Das Display des Mobiltelefons zeigt im 1,6 Kilometer langen Malbergtunnel in Bad Ems an, dass es nicht mit dem Netz verbunden ist. Von den drei großen Handynetzen funktioniert gegenwärtig nur das von Vodafone im Malbergtunnel. Foto: Thomas Frey/dpa

Ein Fußballspiel im Autoradio hören und ein Tor wegen schlechten Rundfunkempfangs verpassen: Das kann auch im Jahr 2023 in manchen Straßentunneln in Rheinland-Pfalz noch passieren. Etwa im landesweit längsten Bauwerk dieser Art, im 1,6 Kilometer langen Malbergtunnel bei Bad Ems. Zahlreiche UKW-Sender kommen dort nur als ein Rauschen bei Autofahrern an, zahlreiche Handys sind ohne Empfang.

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Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Koblenz teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass seit der Eröffnung des Malbergtunnels 2006 „als analoges Signal über UKW der Sender SWR 3 über die komplette Röhrenlänge gesendet“ werde. In allen Straßentunneln sei vorgeschrieben, den Empfang mindestens eines Radiosenders mit Verkehrsfunksignal zu gewährleisten. Im Malbergtunnel ist laut LBM-Sprecherin Birgit Tegeder zudem bei einer technischen Ertüchtigung 2020 zusätzlich die Technik für digitales Radio DAB installiert worden.

Von den drei großen Handynetzen in Deutschland funktioniert Tegeder zufolge gegenwärtig nur das von Vodafone im Malbergtunnel. Die Netze der Deutschen Telekom und von Telefónica mit der Marke O 2 befänden sich „in Bearbeitung“. Die Sprecherin ergänzt mit Blick auf den Tunnel bei Bad Ems: „Kritik an den Empfangsmöglichkeiten hat es nicht gegeben.“ Bei Zwischenfällen könnten Autofahrer in der Straßenröhre über eine „installierte Beschallungsanlage“ und das Verkehrsfunksignal im Radio gewarnt werden.

In einigen Straßentunneln in Rheinland-Pfalz würden „auf Wunsch (und Kosten) der Rundfunkanstalten zusätzliche Programme eingespeist. Bei Neuinstallationen und Nachrüstungen wird zusätzlich auch DAB-Radio im Tunnel bereitgestellt“, erklärt Tegeder. Für die Betreiber der Handynetze gebe es „Versorgungsauflagen“, auch Straßentunnel mit Mobilfunk auszustatten.

Dies sei in Rheinland-Pfalz „teilweise abgeschlossen, in Bearbeitung oder in Planung“. Zahlreiche Straßenröhren in Rheinland-Pfalz sind laut der Sprecherin hingegen auch so kurz, dass zusätzliche Sendeanlagen für Radio- und Handyempfang dort gar nicht nötig seien – die Signale reichten in die Tunnel hinein. dpa