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Bad Ems

Rückkehr des Warhol-Kaspers: Kunstwerk nach Restaurierung wieder in der Max-Jacob-Kulturpassage

Von Michaela Cetto
Schön geworden: Den Popart-Kasper á la Andy Warhol hatten einst Besucher des Jugendzentrums gemalt. Weil das Gemälde sehr angegriffen war, hat Günter Schmitt das Werk mit finanzieller Unterstützung der Bürgerstiftung Bad Ems nun restauriert. Von links: Juz-Praktikantin Kistina Huismann, Wilhelm Augst und Any Neuser von der Bürgerstiftung, vier Mal Kasper, Günter Schmitt mit Enkel Jonathan, Julia Siebenschuh vom Leitungsteam des Jugendzentrums sowie der 1. Stadtbeigeordnete Frank Ackermann.
Schön geworden: Den Popart-Kasper á la Andy Warhol hatten einst Besucher des Jugendzentrums gemalt. Weil das Gemälde sehr angegriffen war, hat Günter Schmitt das Werk mit finanzieller Unterstützung der Bürgerstiftung Bad Ems nun restauriert. Von links: Juz-Praktikantin Kistina Huismann, Wilhelm Augst und Any Neuser von der Bürgerstiftung, vier Mal Kasper, Günter Schmitt mit Enkel Jonathan, Julia Siebenschuh vom Leitungsteam des Jugendzentrums sowie der 1. Stadtbeigeordnete Frank Ackermann. Foto: Michaela Cetto

In leuchtenden Farben erstrahlt wieder der Warhol-Kasper in der Max-Jacob-Kulturpassage, die die Römerstraße mit dem Marktplatz Wipsch in Bad Ems verbindet.

Lesezeit: 2 Minuten
Das Gemälde ist eines von rund 20 Kunstwerken, die seit 2015 sukzessive in dem Durchgang angebracht wurden, um dem Vater des echten Hohnfelder Kaspers, Max Jacob, der aus Bad Ems stammt, zu huldigen und die bis dato eher triste und wenig frequentierte Passage aufzuhübschen. Die Idee war nach der Kasper-Woche im ...
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Wie kommt der Kasper nach Bad Ems?

Der Kasper selbst ist zwar nicht in Bad Ems geboren, aber sein „Erfinder“: Max Jacob. Dieser erblickte am 10. August 1888 in Bad Ems das Licht der Welt.

In dem Städtchen, das damals noch in Kraft und Saft des Kurbetriebs stand, verbrachte er auch seine Kindheit. Dem Brauchtum und der Volkskunst fühlte sich der Emser Bub früh zugetan, seine Liebe zum Puppenspiel allerdings entdeckte er erst im Erwachsenenalter. Nachdem er 1921 zum ersten Mal ein Puppenspiel gesehen hatte, kaufte er sich Handpuppen. Im gleichen Jahr führte er seinen Geburtstagsgästen ein kleines Stück damit vor – ein Riesenerfolg.

Schon damals hatte er viele Freunde aus der Wandervogelbewegung, und gemeinsam mit ihnen entwickelten sich Hartensteiner Puppenspiele, die nach einem Ortswechsel der größer werdenden Künstlergruppe auf die Burg Hohnstein in der sächsischen Schweiz als „Die Hohnsteiner“ zu Weltruhm gelangten. Max Jacob besuchte seine Heimatstadt regelmäßig und hatte stets „diese herrlichen Puppen“ (Astrid Sacher) im Gepäck.

Aus dem prügelnden Jahrmarktskasper nach britischem Vorbild war unter der hingebungsvollen Zuwendung Max Jacobs der Kasper geworden, den wir heute kennen und lieben: der spitzbübisch-sympathische Kauz, der sich traut, seine Meinung zu sagen. Heute ist der Kasper quasi auf der ganzen Welt zu Hause. In Bad Ems aber hat er seine Wurzeln – und in der Kulturpassage eine besondere Bühne gefunden. cet

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