Braubach

Rückhaltesysteme nicht vollständig: Braubacher Hochwassernotgemeinschaft erinnert an enge Täler

Hinterm Bahndamm soll es trocken bleiben. Foto: Hochwassernotgemeinschaft
Hinterm Bahndamm soll es trocken bleiben. Foto: Hochwassernotgemeinschaft

Die Hochwassernotgemeinschaft (HWNG) Braubach informiert über Schutzmaßnahmen vor Ort in einer Pressemitteilung. Demnach wurden wegen des steigenden Rheinpegels am Freitag die Durchlässe zur Braubacher Altstadt durch den Bauhof der VG Loreley geschlossen. Ein Blick in das Regenrückhaltebecken im Dachsenhäuser Tal zeige, dass die Starkregenfluten dort bisher problemlos bewältigt wurden.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Sorgen bereite nur der Zufluss aus dem Tal von Hinterwald und der Emserstraße, da ein effektives Rückhaltesystem bisher fehle. Der Starkregen der vergangenen Woche habe dies nachdrücklich bewiesen und Schlamm und Unrat in die Straßen und Keller der Altstadt bis hinter den Bahndamm gespült. Gleichzeitig verstopften im Stadtteil Nord Wassermassen im Schlierbach – auch aus dem Steinwäldchen kommend – Kanäle und strömten über die Straße.

Ein Blick auf Topografie und Historie zeige, dass Braubach aufgrund seiner engen Tallage und Bebauung jederzeit ein Schicksal wie an der Ahr drohen könne. Um dies abzuwenden, wurde im Dezember 2009 ein Antrag – mit Blick auf ein fehlendes Rückhaltesystem im Tal nach Hinterwald – aus den Reihen der Hochwassernotgemeinschaft im Braubacher Stadtrat auf den Weg gebracht. Dieser Antrag fand dann Eingang in das noch immer nicht abgeschlossene Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzept für die Verbandsgemeinde, so die HWNG. In der Mitgliederversammlung 2019 regte die HWNG ebenfalls an, auch den Stadtteil Nord mit dem Schlierbach und seinen Zuflüssen in das Konzept aufzunehmen. „Dies wurde aber zunächst durch den Planer vergessen“ und als Nachbesserungsauftrag übermittelt.

In Anbetracht der unfassbaren Katastrophenlage an der Ahr hat die HWNG Braubach 500 Euro gespendet. Mit dieser Region verspüre die Hochwassernotgemeinschaft Rhein eine tiefe Verbundenheit, resultierend aus über viele Jahre veranstalteten Workshops für die Mitgliedskommunen und Bürgerinitiativen in der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz.