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Rhein-Lahn

Pandemie nach dem Ersten Weltkrieg: Brotnot begünstigte Spanische Grippe

Von Thorsten Stötzer
Ein französischer Soldat und Zivilisten in Nastätten: Die Spanische Grippe betraf beide Seiten, als sie 1918 bis 1920 grassierte.  Foto: Sammlung Helmut Steeg
Ein französischer Soldat und Zivilisten in Nastätten: Die Spanische Grippe betraf beide Seiten, als sie 1918 bis 1920 grassierte. Foto: Sammlung Helmut Steeg

„Überall große Opfer der tückischen Grippe- und Lungenkrankheiten“, schrieb das „Lahnsteiner Tageblatt“, als der Erste Weltkrieg gerade zu Ende gegangen war. Bis zu fünf Todesfälle soll der Pfarrer in Oberlahnstein täglich registriert haben. Typhus, Tuberkulose, Fleckfieber und Diph­the­rie waren seinerzeit ernst zu nehmende Krankheiten; vor allem grassierte aber die pandemische Spanische Grippe auch im Gebiet des heutigen Rhein-Lahn-Kreises in den Jahren von 1918 bis 1920.

Lesezeit: 3 Minuten
Die Schätzungen zur weltweiten Opferzahl durch die Spanische Grippe in jener Zeit reichen meist von 25 Millionen bis 50 Millionen Menschen bei weitaus geringerer Bevölkerungszahl auf der Erde als heute. Das waren mehr Tote als an den Fronten des großen Krieges. Im damals besetzten Rheinland war der Kampf gegen Seuchen ...